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Auris 1.8 S

Test

S wie Sport?

Der Toyota Auris 1.8 S tritt in diesem Jahr mit einem Facelift an. Er zeigt etwas mehr Sportlichkeit. Ob ihm das aus der Masse der Golfklasse hilft?
Die Änderungen am Aussenkleid des Auris betreffen die Scheinwerfer, die grösseren Lufteinlässe und die LED-Blinker in den Rückspiegeln. Innen soll der Softlack den Qualitätseindruck erhöhen. Der wirkt jedoch bei anderen Herstellern besser. Der Toyota erhielt im Zuge der Verjüngung ein besser auf Europa abgestimmtes Fahrwerk. Das heisst: Mehr Sportlichkeit. Dieses Versprechen hält der Auris ein, und der Komfort kommt dabei nicht zu kurz. Es ist eine gelungene Abstimmung, mit der Tendenz zu gesittetem Fahrverhalten. Die bequemen Vorderstühle unterstreichen den Komfort. Sie laden gerne auf eine längere Reise ein. Der 1.8-Liter-Motor mit seinen sechs Gängen macht die Autobahn-Fahrt echt angenehm. Das Aggregat ist ein treuer Begleiter. Setzt also nicht auf Downsizing wie europäische Hersteller, die mit Turbo arbeiten. Dem Toyota-Motor fehlt das Temperament, das seine Konkurrenzen bieten.
Linie „S“
Die neue Ausstattungs-Linie S, die sich zwischen Luna und der luxuriösen Sol positioniert, lässt sich nur mit dem 1.8-Liter-Motor kombinieren. Ab Fr. 33‘300.- erhält man diese Variante. Die Version beinhaltet einen klarer gezeichneten Tacho, der die sportliche Note unterstreicht. Serienmässig werden die Klimaanlage, die Lenkrad-Fernbedienung, der USB-Anschluss für MP3, das ESP, die neun Airbags offeriert. Die Scheiben hinten sind getönt. In der Basis-Linie Terra entfällt leider das ESP und lässt sich nur gegen Aufpreis (Fr. 850.-) bestellen. Zudem Schützen nur noch vier Säcke die Insassen. Die Bedienung gelingt ohne grosse Probleme. Das optionale Navigationsgerät TNS510 (Fr. 1‘950.-) lässt sich mit Knöpfen und Touchscreen leicht bedienen. Nur sind die Schaltflächen auf dem Display etwas zu klein für europäische Finger geraten, was etwas Konzentration erfordert. Leider sind nicht die neusten Karten mit dabei, denn die Autobahn A4 im Knonaueramt existiert nicht. Im Innenraum des Auris finden vier Personen genug Platz, um sich wohl zu fühlen. Der Wohlfühlfaktor kann hinten durch das Neigen der Rücklehne gesteigert werden. Die Variabilität endet beim umklappen der Rückbank im Verhältnis 1/3 zu 2/3, um den Kofferraum von 354 auf 1335 Liter zu erweitern. Diesen bei regnerischem Wetter zu beladen, gestaltet sich schwierig, denn wer keinen GT-Streifen quer auf seinen Hosen möchte, muss auf die bullige Heckstossstange achten.
Benzin oder Hybrid?
Im Test-Auris arbeitet ein 1.8-Liter-Benzin-Motor. Er wird mit einer sechs-Gang-Box gekoppelt. Besitzt aber keine Start-/Stopp-Automatik um Treibstoff zu sparen. Einzig die Schaltempfehlungs-Anzeige hilft, wenn man sie strikt befolgt, Benzin zu sparen. Die Pfeile fordern sogar zum Zurückschalten auf. Im Testmittel schluckte der Toyota 7.3 Liter auf 100 km. Dies können die turbogeladene Konkurrenten zum Teil besser. Toyota lässt dies jedoch nicht auf sich beruhen und schickt den Auris als ersten Kompakt-Hybrid ins Rennen. Der Aufpreis beträgt, in Anbetracht der komplexen Technik, nur Fr. 2‘700.-. Der Mehrpreis lässt sich laut ECE-Norm-Verbrauch nach 60‘000 km (bei einem Literpreis von Fr. 1.60) rausfahren. Ob der Auris-Hybrid so viel sparen kann, soll der nächste Test zeigen, der momentan im Gange ist. Zum Test

 

Positiv (+)

Negativ (-)

 

Mehr Infos unter: www.toyota.ch

Text: Patrick Schärli

05.10.2010