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Auris Hybrid Sol Premium

Test

Kraft der 2 Herzen

Der Toyota Auris Hybrid Sol Premium ergänzt die Palette von Benzin- und Diesel-Motoren. Im direkten Vergleich mit dem Auris 1.8 S soll er zeigen, was er aus den beiden Herzen herausholt.
Hybrid kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie etwas Gebündeltes, Gekreuztes oder Gemischtes. Im Auris arbeitet der gleiche Antrieb wie im Prius, das heisst ein Elektro- und Benzin-Motor (Vollhybrid) sorgen für den Vortrieb. Das heisst, dass der Auris  auch geräuschlos allein mit Strom fährt, was sich mit einem Knopfdruck für  bis zu zwei Kilometer und maximal 45 km/h einstellen lässt. Sobald die Batterie sich dem Ende zuneigt, die Geschwindigkeit zu hoch ist oder zu stark beschleunigt wird, schaltet sich der Benziner hinzu. Seine Arbeit verrichtet er ganz dezent, denn nur durch genaues Hinhören lässt sich herausfinden, dass der Motor läuft. Wird dem Auris mittels vollem Gaspedal-Einsatzes alles abverlangt, schliessen sich Elektro und Benzin zusammen, und es ergibt sich ein Vorschubgefühl wie bei einem Turbo-Diesel-Motor. Über drei Programme lässt sich die Elektronik steuern. Zum Einen EV für den rein elektrischen Einsatz, den Eco-Modus, bei dem das Auto  so viel als möglich elektrisch läuft und bei dem es sich an fühlt als ob dem Gaspedal ein Klotz unter geschoben sei und die Power-Funktion.  In Letzterer reagiert der Auris  spitzer auf den Pedaldruck. Der Auris ist der Erste, der nicht primär für den Hybrid konstruiert wurde. Von aussen unterscheidet sich der Stromer nur durch eine Tieferlegung, Tagfahrlicht und die Schriftzüge vom Normalmodell. Im Innern sind dies ein veränderter Tacho und der filigrane Wählhebel. Der Raum für die Passagiere blieb wie bei seinen Brüdern gleich. Nur die Fondbanklehne lässt sich nicht neigen, denn hinter den Sitzen hocken die Batterien.  Die schmälern zusätzlich den Kofferraumplatz. Der schrumpft von 354 auf 279 Liter (max. 1335 und 1260 Liter).
Die schwebende Fahrt
Nun die goldene Frage voraus: “Ist der Auris Hybrid sparsamer als sein konventioneller Bruder?“ Ist er, aber nicht wie erhofft. Mit dem Testverbrauch von 5.4 l/100 km fährt er sein Aufpreis von Fr. 2‘700.- erst nach 90‘000 km heraus. Zum Einen muss der Auris 100 Kilogramm mehr beschleunigen und zum Anderem ist der Elektromotor auf der Autobahn keine grosse Hilfe mehr. Beim Überholen muss der Auris mit dem stufenlosen Automatikgetriebe den Motor in die optimale Drehzahl bringen, was er mit grossem Aufheulen quittiert. Dies nervt auf die Dauer. In der Stadt spielt er seine Vorteile voll aus. Im stopp and go verbraucht er so lange kein einzigen Tropfen Benzin, bis der Motor die leer gesaugten Batterien wieder aufladen muss. Dies geschieht zusätzlich vollautomatisch während dem Schiebebetrieb, also beim Ausrollen und Bremsen. Ein weiterer Vorteil:  Wer tief in der Nacht vom Ausgang nach Hause kommt, weckt seine Nachbarschaft dank flüsterleisem Vortrieb nicht. Der Toyota Auris Hybrid ist ab sofort käuflich  - ab Fr. 33‘900.-.

 

Positiv (+)

Negativ (-)

 

Mehr Infos unter: www.toyota.ch

Text: Patrick Schärli

26.10.2010