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Passat Variant TDI Highline

Test

Pass(a)t alles

Der Passat hatte schon viele Transporte hinter sich, die er souverän meisterte. Das wird auch von ihm verlangt, da er nicht für einen Design-Preis erschaffen wurde. Für seine Aufgaben ist er auf jeden Fall gewappnet, das zeigt sich schon anhand der klassenüblichen 437 kg Zuladung.
Falls das Ausflugsziel mal Möbelhaus heisst, ist die Rückbank bereit sich für das sperrige Gebäck zu falten(1/3 - 2/3). Was dabei nervt, ist, dass zuerst die Kopfstützen entfernt und die Sitzflächen hochgeklappt werden müssen, was mit einer Fummelei nach den Laschen verlangt. Hat man das Dilemma hinter sich, verfügt man über eine ebene Fläche. Über die niedrige Ladekante lässt sich alles einladen, ohne danach gleich zum Orthopäden gehen zu müssen.
Wenn der Passat einmal keine Transportaufgabe hat, kann man Spass mit ihm haben. Die Lenkung geht leicht, gibt trotzdem noch genug Rückmeldung, so dass Sportlichkeit aufkommt. Beim Anfahren braucht der Motor eine Gedenkpause bis der Turbo ab 1900 1/min mit 310 NM zupackt und gelegentlich am Steuer reisst. Im Grenzbereich untersteuert er leicht bis das ESP eingreift. Die 18 Zöller laufen gerne mal den Regenrinnen in der Strasse nach und er rollt nicht mehr so schön ab. Mit den 17er benimmt er sich viel besser.
Bei der Innenausstattung gibt es nichts zu bemängeln. Die Verarbeitungsqualität ist gut, man fühlt sich auf allen Plätzen wohl, wobei vorne das luftigere Gefühl herrscht. Die Sitze bieten guten Seitenhalt und haben viele Verstellmöglichkeiten, so dass jeder seine passende Position findet. Die Bedienung wirft keine Fragen auf, die Bedienungsanleitung kann man getrost am Platz unter dem Lenkrad lassen. Das einzige was man bemängeln kann, ist der Regensensor. Er  kann es sich nicht verkneifen ein paar Regentropfen auf der Scheibe zu lassen und dadurch wischt er vielfach ohne Wasser, was zu nerv tötendem Quietschen führt. Dann muss man doch wieder selber Hand anlegen und den Scheibenwischer eine Pause gönnen.
Dem 1.9 Liter-Pumpe-Düse-Motor hört man seine Verbrennungsweise an. Beim Kaltstart nagelt er und wird durch die Betriebstemperatur ruhiger. Im Stadttempo hört, und im Leerlauf spürt man ihn. Auf Autobahntempo erhöht verschwinden seine Geräusche im Fahrtwind.

 

Text: Patrick Schärli

04.06.2008