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Prius Plug-In Sol Premium

Test

Bitte mehr Strom

Der Toyota Prius Plug-In Sol Premium hat einen grösseren Akku im Gepäck , der an der Steckdose geladen werden kann. Wie fährt er?
Toyota nimmt den neuen Prius und pflanzt ihm einen grösseren Akku, auf Lithium-Basis, ein. An der Steckdose zu Hause wird das Elektroauto in 90 Minuten aufgeladen. Der Prospekt verspricht dann 25 km rein elektrische Reichweite. Im Test wurden lediglich 18 km erreicht, die aber auch nur mit abgeschalteter Heizung. Wird sie gebraucht, schaltet sich der Benziner automatisch hinzu und der Toyota fährt als Hybrid durch die Strassen. Wer die Heizung erst zuschaltet, wenn die Batterie leer gesogen wurde und weiter bis auf 100 km fährt, verbraucht dann 4.3 l/100 km. Durch häufiges Aufladen an der Steckdose, womit der Benziner ganz selten gebraucht wird, senkt sich der Verbrauch an Benzin automatisch fast gegen Null. Der Durchschnittsschweizer braucht 20 km für seinen Arbeitsweg. Somit kann ein Arbeiter, wenn er in seiner Firma Strom tanken kann, rein elektrisch fahren. Allerdings nur, wenn die EV-City-Taste gedrückt wird, die dafür sorgt dass der Verbrenner nicht einsetzt. Doch tritt man das Gaspedal durch oder man fährt schneller als 90 km/h, wechselt der Toyota auch in diesem Modus wieder in den Hybrid-Antrieb. Wer weiss, dass er in eine Stadt fährt und dort elektrisch fahren will, kann mit der EV/HV-Taste den Akkustand beibehalten und den Elektroantrieb erst in der Stadt einsetzen.
Innen wie gehabt
Wer den Prius kennt, der wird sich sofort im Plug-In zurechtfinden. Das filigrane Automatik-Stümmelchen, das aus der schwebenden Mittelkonsole herausragt, oder wie über das Lenkrad die Klimaautomatik gesteuert werden kann, alles ist bekannt. Unterschiede findet man nur neben dem Lenkrad. Dort sitzen drei kleine Knöpfe, die den Timer stellen - wann der Japaner anfangen soll, sich mit Strom aufzuladen. Auch im Navi-Bildschirm zeigt die Batterie-Anzeige als Füll-Anzeige an, die bei niedrigem Stand und im Hybrid-Modus zu Balken wechseln.
In Fahrt ohne Geräusche
Auf den ersten Metern gibt es keinen Unterschied zum normalen Prius. Geräuschlos losfahren ist immer wieder faszinierend und im Plug-In sogar über mehrere Kilometer möglich. Im Hybrid-Modus merkt man die Übergänge fast nicht, und auch das Aufheulen des Benziners unter starker Belastung übernimmt er von seinem Bruder. Die bequeme Gangart über die Strassen zu gleiten, zählt ebenso zu seinen Pluspunkten. Echt geniessen kann das jener, der nicht so oft zu harscher Beschleunigung  tendiert und somit der Motor somit nicht aufheulen muss.
Fazit: entscheidende Finanzen
Toyota verlangt Fr. 10‘000.- mehr für den Plug-In als für den normalen Prius. Ein grosser Batzen, wenn dafür nur 20 Km gestromert werden kann. Dafür im Preis inbegriffen: die Installation einer Ladestation in der heimischen Garage. Ab Fr. 51‘900.- bekommt man den Prius Plug-In. Für das gleiche Geld steht ein Chevrolet Volt in der Garage. Der schafft dann doch 60 km elektrisches Fahren und dies mit Heizung. Doch im Prius finden hinten drei Leute Platz und nicht nur zwei wie im Volt, weil bei diesem der Akku den mittleren Platzt beansprucht.

 

Positiv (+)

Negativ (-)

 

Mehr Infos unter: www.toyota.ch

Text: Patrick Schärli

05.01.2013