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Korando G20D 4WD Sapphire

Test

Er Ssang

Der Ssangyong Korando G20D 4WD Sapphire mischt sich unter die Kompakt-SUV. Durch was kann er seine Konkurrenten ausstechen?
Ssangyong? Da gibt es für viele ein Fragezeichen. Ssangyong stellt schon seit 1954 Autos her. Also keine neue Marke. Der Name bedeutet im Ursprungsland Korea „Zwillingsdrache“. In jenem Land bauten sie zuerst Jeeps für die amerikanische Armee. Die Marke wurde in den folgenden Jahren von einem Besitzer zum anderen gereicht. Bis 1991 Mercedes ins Boot stieg. Sie entwickelten zusammen Kleintransporter, Benzin- und Diesel-Motoren. 6 Jahre später versuchte Deawoo (heute GM Chevrolet) sein Glück und musste bereits im Jahr 2000 die Anteile wieder verkaufen, da sie selber in Schwierigkeiten kamen. Bereits 9 Jahre später musste Ssangyong Gläubigerschutz beantragen, da sie die Zulieferer nicht mehr bezahlen konnten. Ein schneller Einstieg der Inder „Mahindra“ konnte die Marke retten. Jetzt versuchen die Koreaner einen Neustart und wollen die Marke als Luxus 4x4 Spezialist zu günstigen Preisen positionieren.
Einsteigen bitte
Der bequeme Zustieg gefällt schon, wie es sich auch für einen SUV gehört. Einmal auf dem Thron Platz genommen, schaut man auf übersichtliche Instrumente. Hier wurden keine Experimente gemacht. Das Plastik-Armaturenbrett wirkt nicht gerade luxuriös, doch für einen Basis-Preis von Fr. 24‘990.- geht dies in Ordnung, wobei auch die Bedienung auf Anhieb klappt,  obschon der Blinker und der Wischerhebel etwas weit oben positioniert wurden. Was wiederum sehr gefällt, ist die Bedienung des Navi mittels Touchscreen, wo sich die Buttons herumschieben lassen wie beim I-Phone. Beim zweiten Blick in den Innenraum fallen ein paar Kleinigkeiten auf, die man so nicht durchgehen lassen kann. Während der Fahrt schliessen die Türen automatisch und öffnen nur beim Abstellen des Motors oder mit dem Knopf der Zentralverriegelung.  Im Falle eines Unfalls und der entsprechenden Aufregung lässt sich mittels Türgriff die Türe nicht öffnen und das kann zu noch mehr Panik führen. Dafür muss man auch hinten keine Platzängste bekommen, denn die Kopf- und Bein-Freiheiten sind sehr gut.
Unterwegs
Im Testwagen sitzt der 2-Liter-Benziner im Bug. Wobei das Aggregat nicht für den Korando gemacht ist. Seine 149 PS bringen den Ssangyong nicht so recht in Schwung. Um ihn flott vorwärts zu bewegen, braucht es viele Schaltübungen, und die sind auch keine Freude, denn der Stock lässt sich nicht präzise führen. Also besser, man gleitet einfach gelassen über die Strassen. Dies liebt das Fahrwerk ebenfalls eher als kurvige Strässchen. Die schwammige Lenkung verhindert zudem eine präzise Linie. Der Testverbrauch liegt leider  bei hohen 9.0 l/100 km. Am besten, man greift zum Dieselmotor, der sogar 175 PS leistet und sich beim Spritkonsum zurückhält. Mit Fr. 28‘490.- steht der Selbstzünder-Korando in der heimischen Garage. Lobenswert zu erwähnen: die gute Basisausstattung. Immer mit dabei sind acht Airbags, ESP, Radio/MP3-CD-Spieler mit USB-Anschluss und sogar Klimaanlage.
Fazit: Es muss noch an Details geschliffen werden - etwa im Vergleich zu Kia oder Hyundai. Doch der Ssangyong Korando ist ein günstiger SUV mit viel Platz im Innern und dies mit 5 Jahren Garantie.

 

Positiv (+)

Negativ (-)

 

Mehr Infos unter: www.ssangyong.ch

Text: Patrick Schärli

27.10.2012