home

Agila 1.2i

Test

Agil(a)?

Der Opel Agila scheint auf den ersten Blick wie ein Kleinwagen. Nimmt man in der ersten Reihe Platz, hat man das Gefühl, man sitzt in einem Kleinlaster. Der Innenraum wirkt sehr luftig, und durch die erhöhte Sitzposition thront man über der Strasse.
Fahren wir mal durch geschlungene Strassen. Die Sitze bieten guten Seitenhalt, sodass man sich nicht gleich nach jeder Kurve wieder hinrichten muss. Die Lenkung hingegen wirkt sehr schwammig. Sie gibt zu wenige Informationen über das Strassenbild und in der Mittellage kann man nicht genau dirigieren. Zur Folge hat dies stetige Korrekturen im Lenkeinschlag. Also ab in die Stadt. Vielleicht ist dies das Revier dieses Autos. Wegen seiner kleinen Abmessungen ist er sehr wendig, und zum parkieren ist er sehr übersichtlich. Man weiss, wo er aufhört. Auf der Autobahn muss ständig korrigiert werden, damit das Auto eine gerade Linie fährt.
Als Transportauto ist der Agila sehr gut. Auf einer Länge von 3535 mm bietet er erstaunlich viel Platz. Satte 1250 l passen hinein und anpacken kann er auch. 470 kg Zuladung, das sind ungefähr 300 Flaschen à 1.5 l, ist ein Wort. Die Hinterbank lässt sich ganz einfach umlegen. Den Hebel, der sich an der Seite der Lehne befindet, ausrasten und das Ganze nach vorne fallen lassen. Dabei entsteht eine kleine Stufe, die jedoch nicht gross stört. Mit den vielen Ablagemöglichkeiten lässt sich viel Kleinkram unterbringen. Sehr gut sind die kleinen Schubladen unter dem Fahrersitz und Beifahrersitz.
Die Bedienfläche ist übersichtlich und einfach zu handhaben. Der Blick in die Bedienungsanleitung bleibt einem trotzdem nicht ganz erspart, denn: Wie schaltet man die Klimaanlage, die Heckscheibenheizung oder die Innenbeleuchtung ein? Am Drehschalter mit dem jeweiligen Zeichen ziehen, ist die Antwort darauf. Das Lenkrad und der Sitz können nicht in der Höhe verstellt werden, wobei zwei-Meter-Menschen Probleme mit dem Ablesen der Instrumente bekommen.
Der 1.2 Liter-Benzin-Saugmotor läuft gut. Man fährt schön mit dem Verkehrsfluss. Die Maschine ist leise, erst bei Autobahngeschwindigkeit ist sie sehr präsent und störend auf langen Etappen. Man kann schön im fünften Gang durch die 50er Zonen fahren. Am besten man lässt die Finger vom Schalthebel, denn die Schaltwege sind lang und nicht exakt geführt.

 

Text: Patrick Schärli

09.07.2008