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370Z Roadster Pack

Test

Z wie Zorro

Der Nissan 370Z Roadster Pack wird seinem Namen „Roadster“ voll  gerecht. Die Proportionen stimmen und so schnell wie der Degen Zorros ist er auch.
Ohne zu zögern streifen unsere Blicke erst einmal um die Silhouette des Z. Ihn gibt es ja auch als Coupé, aber mit den Stoffmützchen und dem Gedanken offen zu fahren, reizt er doch mehr. Die lange Schnauze, die kurze Kabine und der kurze Po machen ihn zu einem Hingucker. Dergestalt präsentiert er sich als typischer Roadster. Zumindest nach heutigen Begriffen. Früher waren Roadster  beinharte offene Wagen mit Notverdeck und Steckscheiben. Heute gibt es viel mehr Komfort. Echt viel beim Nissan.
Nach innen
Aber nun in den Nissan sitzen. Der Türgriff zeigt sich schon einmal, dass man sich an den 370Z gewöhnen muss, denn er steht senkrecht. Der Innenraum zeigt sich für einen Grundpreis von Fr. 54‘790.- (Coupé) sehr luxuriös. Die Ledersitze sehen sportlich aus und halten den Körper sehr gut in den Kurven. Auch auf dem Armaturenbrett wurde zum Teil Leder verarbeitet. Apropos Verarbeitung: Die ist im Japaner sehr gut. Es wurden keine Fehler oder Grate entdeckt. Die Feinschmecker von Nissan kleideten die Tür-Innenseite mit Alcantara aus und nicht mit Leder. Dies macht den Z noch luxuriöser, denn diesen Teil streichelt man, bei einer Ruhephase, während der Fahrt, gerne. Angefasst werden kann auch der Bildschirm in der Mittelkonsole. Er lässt sich mit Berührung bedienen und wer es lieber mit Tasten mag, bitte schön, Nissan pflanzte für ihn unter dem Bildschirm ein kleines Pult mit Knöpfen ein. Oben drauf sitzen drei Uhren, welche die Sportlichkeit unterstreicht. Sie zeigen dem Fahrer die Temperatur des Öls, die Spannung der Batterie und die Uhrzeit. Mit dem zentralen Drehzahlmesser hinter dem Lenkrad vollendet Nissan diesen Sportwagen. Was bei der Bedienung des Z stört: Man sitzt in den Japaner und möchte den Sitz einstellen. Links befinden sich nur zwei Drehräder, welche die Höhe der Sitzfläche verstellen. Also muss ein Bügel unter dem Sitz für die mechanische Längsverstellung sein. Doch da ist nichts zu finden ausser Leere. Nach einer Zeit des Suchens findet man auf der rechten Seite des Sitzes einen elektrischen Schalter. Dafür verwöhnt der Sitz im Sommer mit einer Lüftung und im Winter mit einer Heizung.
Offen fahren
Das Verdeck öffnen. Dies geschieht in 20 Sekunden und vollautomatisch ohne Entriegelungshebel. Leider kann die Stoffmütze nicht während der Fahrt geöffnet oder geschlossen werden. Andere können dies bis 50 km/h. Das ist ein Vorteil, wenn man zum Beispiel am Rotlicht das Dach öffnen will, und es gerade grün wird. Nun den 3.7-Liter V6 zum Leben erwecken. Die Hubraumgrösse findet sich auch in der Zahl „370“. In den Testwagen wurde das Automatikgetriebe verbaut. Klingt erst mal sehr unsportlich, doch geben wir dem Japaner eine Chance. Auf kleinen, holprigen Strassen merkt man jede Unebenheit im Asphalt, die Lenkung reagiert direkt und angenehm hart. Über Landstrassen weht der Wind durch den offenen Z, aber nie so richtig orkanmässig dank dem Windschott hinter  Fahrer und Beifahrer sowie der tiefen Sitzposition. Wem es dann doch etwas zu zugig ist, kann dem mit Hilfe der Seitenscheibe Abhilfe schaffen. Nun erreicht der Roadster seine Betriebstemperatur, und er kann uns zeigen, was in ihm steckt. Über die ersten Kurven lassen wir die Automatik walten, die einen guten Dienst leistet. Sie schaltet nicht so zackig, dass das Heck schnell ausbricht. Einen kurzen Augenblick kann dies passieren, bevor das ESP es sanft wieder einfängt. Die nächsten Kurven schalten wir mit den Paddeln am Lenkrad hinunter, und das Heck bricht blitzartig aus, das jedoch der Antischleuderschutz jederzeit im Griff hat. Auch die Beschleunigung ist fabelhaft, ist auch kein Wunder bei 329 PS. In Kurve klebt der Z dank förmlich am Boden. Der sportliche Ton der Rennmaschine fehlt da leider, schade.  Übrigens: Das Cabrio steht schon ab günstigen, im Gegensatz zur deutschen Konkurrenz, Fr. 58‘790.- in der heimischen Garage.

 

Positiv (+)

Negativ (-)

 

Mehr Infos unter: www.nissan.ch

Text: Patrick Schärli

12.10.2012