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GS450h Excellence

Test

Watt geht ab?

Der Lexus GS450h Excellence kommt im neuen Kleid und greift den 5er BMW oder die Mercedes E-Klasse an. Kann der Japaner mit den Deutschen mithalten?
In der Vergangenheit konnte man den Lexus-Modelle ankreiden, dass sie Kopien von Mercedes seien. Heute zeigen die Japaner ihre eigene Designlinie, die immer wieder auf „Finger-nach-oben“ am Strassenrand trifft. Mit dem grimmigen Blick nimmt der Lexus  die Konkurrenz ins Visier, um sie zu überholen und ihnen mit den lächelnden Rückleuchten frech zuzuzwinkern. Aber vor allem will der GS mit seinem Hybridantrieb gegen die Deutschen Punkte sammeln.
Herausfinden
Freundlich begrüsst der Lexus seinen Fahrer mit Leuchten am Rückspiegel und im Innenraum, sobald dieser sich ihm nähert. Der freundlichen Einladung folgen wir selbstverständlich und nehmen in einem angenehm duftenden Innenraum Platz. Die Materialien fühlen sich hervorragend an. Anschnallen. Der GS rückt den Stuhl in die richtige Position, inklusive Seitenwangen und Lenkrad. Was für ein Service! Start-Knopf drücken. Ein Piep-Ton ertönt, und eine Meldung bestätigt, dass der Lexus für die Fahrt bereit ist. Elektrisch rollen wir los. Bis maximal 64 km/h und ein Kilometer weit wären bei sanfter Fahrt möglich. Doch meistens schaltet sich unmerklich der 3.5-Liter-V6 hinzu. Auf der Mittelkonsole kann von Eco über Normal bis Sport Plus mittels Drehschalters gewählt werden. Die Stellung „Sport plus“ verdient ihren Namen, denn die Dämpfer schalten auf straff, die Lenkung reagiert etwas spitzer und die Herzen vom Antrieb geben alles. Es macht richtig Spass, den knapp 2-Tonnen-Lexus um die Kurven zu scheuchen. Dank Allradlenkung zirkelt er wie an der Schnur gezogen um die Biegungen. Bis 80 km/h lenkt die Hinterachse mit, was ein agiles Handling und zugleich einen kleineren Wendekreis ergibt. Wieder in Normal oder Eco, bügelt der GS fast alle Unebenheiten im Asphalt weg. Auf der Autobahn helfen Assistenten, dem Fahrer das Leben zu erleichtern und natürlich mit der deutschen Konkurrenz mitzuhalten. Rechts und links hinter dem Lexus wird der tote Winkel überwacht. Nach vorne hält der GS den Abstand zum Vordermann. Der Abstandsregeltempomat funktioniert gut, bis eine leichte Kurve kommt. Besonders bei Rechtskurven kommt es vor, dass der Japaner plötzlich das rechte Auto, das man überholt, ins Visier nimmt und abrupt abbremst. Da würde sicher eine Kamera Abhilfe schaffen, die die Markierungen scannt und somit weiss, welches Fahrzeug in der eigenen Spur befindet. Diese könnte zugleich auch als Spurhalteassistent genutzt werden. Doch leider kann nur eine Kamera für den Spurhalteassistent bestellt werden oder für die Nachtsicht. Im Testauto ist letzteres installiert. Das Bild wird im Bildschirm dargestellt und hilft dem Fahrer, in der Nacht Gefahren noch früher zu erkennen. Auf  der Windschutzscheibe wird die Geschwindigkeit mittels Head-Up-Display dargestellt. Auch die Navigation wird optisch auf die Strasse projiziert. Das hilft dem Fahrer, die Augen nicht so oft vom Strassenverkehr zu nehmen. Die Ohren kommen im Lexus voll zu ihren Genuss. Die Mark Levinson-Anlage bringt einen unglaublichen Klang in den Innenraum. Auch voll aufgedreht, auf 835 W, erschlafft sie nicht. Wer sich einen Lexus leisten will, der muss Fr. 69‘900.- auf der Bank liegen haben. Der Einstiegs-GS kommt dann mit dem 2.5-Liter-V6 und 209 PS. Für den Hybrid sind dann mindestens Fr. 83‘400.- fällig. Die Luxus-Version kostet Fr. 102‘900.-, ist jedoch immer noch günstiger als einen ausstattungsbereinigter 5er BMW oder Mercedes E.

 

Positiv (+)

Negativ (-)

 

Mehr Infos unter: www.lexus.ch

Text: Patrick Schärli

01.12.2012