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Flavia

Test

Ami offen für Neues

Der Lancia Flavia will der italienischen Marke zum Erfolg helfen. Exklusive Verarbeitung und reichhaltige Ausstattung passen schon mal zur Marke Lancia. Was bietet er noch?
In Amerika wurde 2011 der Chrysler Sebring überholt und bekam zugleich den Namen 200. Nach dem Einstieg von Fiat bei Chrysler, pflanzen die Italiener dem Amerikaner das Lancia-Logo auf und verkaufen ihn so in Europa als Flavia. Dieser Name hat bei den Italienern Tradition.
Kostprobe
Wären da nicht die Logos von Lancia, er würde nicht als Italiener erkannt werden. Doch zum guten Glück ist Chrysler bei uns nicht so verbreitet und das Wappen der südländischen Autoschmiede kennen die meisten noch. Somit wird er dann noch als Lancia ausgemacht. Schon auf dem Parkplatz wirkt er gross, und ein Blick in das Datenblatt bestätigt dies. Nur ein Rolls-Royce Phantom übertrifft den Italiener. Also bitte einsteigen! Auf den bequemen Sitzen fragt man sich dann, wo die stattliche Grösse hin ist. Vorne sitzt man noch luftig, doch hinten passen gerade so zwei Personen rein. Vielleicht bietet der Flavia einen grossen Kofferraum? Doch auch da kommt Enttäuschung auf. Maximal können 377 Liter verstaut werden. Die Rückbank kann leider nicht umgelegt werden. Das elektrisch faltbare Stoffdach nimmt hinten viel Raum weg und gibt dann nur noch 198 Liter frei. Nun, ein Cabrio ist ja da, um zu flanieren. Also los - in der ersten Reihe platzt nehmen. Wie anfangs erwähnt, zeigt sich der Lancia sehr gut verarbeitet mit Ledersitzen und einem edlen Armaturenbrett. Es wurde zwar Kunststoff verwendet, doch dieser passt zum Gesamtbild. Mit einer reichhaltigen Ausstattung kommt der Italiener daher. Das Einzige was gegen Aufpreis bestellt werden kann, sind die Metallic-Lackierung (Fr. 950.-) und die Parksensoren hinten (Fr. 850.-). Für Fr. 42‘900.- bekommt der Käufer alles, was er braucht und noch mehr. Vier Airbags, ESP, Lichtsensor, Ledersessel, Klimaautomatik, Tempomat und Navi mit Radio/MP3-CD-Spieler inklusive USB-Anschluss und Bluetooth-Anbindung ans Natel gehören serienmässig dazu.
In Fahrt
Ganz konventionell wird per Schlüsseldreh der Motor gestartet. Momentan ist der 2.4-Liter-Benziner (170 PS) der einzige, der den Lancia vorantreibt. Auf den ersten Metern kommt amerikanisches Flair auf. Ohne grosse Hektik geht es mittels 6-Gang-Automatik vorwärts. Das Aggregat bekommt viel Arbeit bei einem Leergewicht von gut 1.8 t. Auch die Lenkung lädt eher zum Cruisen als zum flinken Kurvenhetzen ein. Doch im Grunde genommen fährt es sich mit einem Cabrio eher gemütlich, am stilvollsten dem Sonnenuntergang entgegen. Hierfür stimmt die Abstimmung von Motor und Fahrwerk - auch um über lange Strecken zu flanieren. Wer den Flavia mal sportlich um die Kurven scheucht, kommt auch halbwegs zu seinem Spass. Da jedoch die Automatik zum Teil wirr umherschaltet und hohe Drehzahlen braucht, um ordentlich vorwärts zu springen, vergeht der Spass am Sportlichen schnell. Dies quittiert der Lancia an der Tankstelle gerne mit 12 Litern auf 100 km. Mit der Gemütlichkeit kommt der Verbrauch dann gegen 10 Liter runter. Für die Leistung des Italieners ist dies doch ein hoher Verbrauch. Doch wer ein exklusives Cabrio, sprich nicht so verbreitet, möchte, der steht hier an der richtigen Adresse.

 

Positiv (+)

Negativ (-)

 

Mehr Infos unter: www.lancia.ch

Text: Patrick Schärli

13.04.2013