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Grand Cherokee SRT

Test

Muskelpaket

Der Jeep Grand Cherokee SRT kommt in seiner stärksten Ausführung mit 468 PS daher. Wie fühlt sich die Power an, wenn sie gegen 2.4 Tonnen angeht?
Schon im Stand zeigt der Jeep seine Zähne und somit auch sein Potenzial, dir eins auszuwischen. Mit dem grossen Kühlergrill und Frontspoiler möchte der Amerikaner seinem Vordermann in den Schlund ziehen. Die zwei Powerdome auf der Motorhaube zeigen der Umwelt: Unter diesem Blech liegt die schiere Kraft. Diese Abluftmöglichkeit braucht der Motor, damit er seine Wärme sicher und kontrolliert an die Aussenwelt abgeben kann. Aus 6.4-Liter-Hubraum holt der Cherokee stolze 468 PS und 624 Nm, was auf dem Papier eine Beschleunigung von 5.0 s auf 100 km/h und eine Endgeschwindigkeit von 257 km/h ergibt. Solche Werte bringen jedes Benzinherz zum glühen.
Bitte einsteigen
Wie es für einen Geländewagen gehört, muss der Sitz erklommen werden. Sitzt man auf den bequemen Schalensitzen, thront man über der Strasse und besitzt die volle Übersicht. Der Tacho mit der Skala bis 300 km/h und dem blauen Ring zeigt schon im Stand: Bitte das Steuerrad gut festhalten, hier steckt ein Tier im Bug. Zum Glück kann das Sportlenkrad gut umklammert werden und liegt griffig in der Hand. Das Interieur mit seiner Karbonblende will zusätzlich die Sportlichkeit in den Vordergrund stellen. Die Verarbeitung des Cockpits zeigt seine gute Seite, nur die Materialanmutung passt nicht so recht zu einem Fr. 99‘900.- teuren Auto. Doch im Preis kriegt man alles, was man braucht und noch mehr. Wie zum Beispiel Rückfahrkamera oder Abstandsregeltempomat. Wer im Jeep mitfährt, kann auf jedem der fünf Plätze bequem über längere Strecken mitreisen. Es gibt keinen Platz, der zu klein ist, oder zu wenig Raum bietet. Mit einer Zuladung von 589 kg und einem Kofferraumvolumen von 782 – 1554 Litern nimmt der Grand Cherokee auch eine Ferienreise locker auf sich.
Losfahren
Nun aber den Start-Knopf drücken und gespannt darauf warten, wie das schlafende Tier erwacht. Mit einem grossen Gebrüll beugt es sich hoch und meldet sich mit seinem V8-Wumern zum Dienst. Schon im Stand stehen die Nackenhaare zu Berg. Den Wählhebel des 5-Gang-Wandlerautomat auf „D“ rücken und vorsichtig das Gaspedal streicheln. Betonung auf streicheln, denn der Hemi-Motor liegt so spitz am Gas, dass bei unbedachtem Druck der Jeep einen Riesensatz nach vorne macht. Auf den Geraden drückt der Jeep seine Passagiere regelrecht in die Sitze. Nie vergessen, den Tacho im Auge zu behalten. Wie oben erwähnt, innerhalb von fünf Sekunden steht schon Ausserortsgeschwindigkeit an. Nun wie sieht es mit Kurven aus? Schliesslich liegt er schwer auf der Strasse und besitzt eine stattliche Höhe. Doch die Ingenieure konnten dem SRT eine sehr gute Kurvenstabilität mit auf den Weg geben. Es sind unglaubliche Kurvengeschwindigkeiten erreichbar. Mit richtigen Sportwagen kann der Amerikaner zwar nicht mithalten, doch wird er viele auf den Geraden wieder abhängen. Sollte der Fahrer mal übermütig sein, helfen die sehr guten Bremsen den Koloss wieder zum Stehen zu bringen. Dieser Spass endet dann an der Tankstelle, wenn der Tank des Cherokee 15 Liter pro 100 km verlangt. Doch der Spass war es allemal wert!

 

Positiv (+)

Negativ (-)

 

Mehr Infos unter: www.jeep.ch

Text: Patrick Schärli

15.07.2013