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Jazz Hybrid 1.3i Elegance

Test

Volt ihr Kompakt

Der Honda Jazz Hybrid 1.3i Elegance bringt den Zwei-Herzen-Antrieb in die Kompaktklasse. Ob er wirklich sparen kann und was er noch zu bieten hat, zeigt der Test.
Neben Toyota besitzt Honda ähnlich lange Erfahrung mit dem Hybridantrieb. Nach dem Prius-Konkurenten Insight und dem Sportwagen CR-Z schlägt das Elektroherz nun auch im Jazz. Als Hybrid werden zwei Antriebe, die miteinander verkuppelt werden, benannt. Beim Honda arbeiten der 1.3-Liter-Benziner 8V und der 10.3 kW-Elektromotor Hand in Hand. Der Otto-Motor wurde voll auf Effizienz getrimmt und bekam somit nur zwei Ventile pro Zylinder und nicht wie heute üblich vier. Das bleibt natürlich nicht ohne Konsequenz. Wenn der Motor alleine arbeiten müsste, fühlte sich das sehr zäh an in der Beschleunigung. Zu seinem Glück hilft ihm da der E-Motor aus. Was sehr gut gelingt. Aber nun alles der Reihe nach. Einsteigen. Schlüssel einstecken und drehen. Ganz konventionell, was auch den Motorstart betrifft. Wer schon einmal den Toyota-Hybrid startete, kennt die Stille und die Frage ob das Auto läuft? Im Jazz startet der Motor sofort. Der Honda beherrscht das Schauspiel nicht, elektrisch aus dem Parkplatz zu rollen und los zu sirren. Lautloses Gleiten kann der Honda schon, wenn es auf eine rote Ampel zu geht. Dann verstummt der Motor ab 20 km/h. Rein elektrische Fahrten sind nur unter gewissen Bedienungen möglich. Den Jazz auf Geschwindigkeit bringen, Gas loslassen, damit der Benziner abschaltet und dann wirklich sanft das Gaspedal drücken. Somit kann der Honda elektrisch die Geschwindigkeit halten, aber natürlich auch nur wenn es ebenaus oder bergab geht. Muss jedoch einmal die volle Kraft ausgeschöpft werden, nervt das laute Dröhnen des Motors. Dies nimmt auch nicht ab, denn das Aggregat ist mit einem stufenlosen Automatikgetriebe gekuppelt. Somit belässt man es meistens bei sanfteren Beschleunigungen, was sich dann auch positiv auf den Verbrauch auswirkt. Besonders gut geht es mit Hilfe der ECON-Taste, die das Kennfeldanpasst und somit  die Leistung des Motors senkt. Je sparsamer man mit dem Treibstoff umgeht, was sich anhand des künstlichen Blumenbeets mit Blumen zeigt, umso mehr freut man sich beim Besuch an der Tankstelle. Ein Testverbrauch von 5.4 l/100 km kann sich absolut sehen lassen.
Aussen Kompakt, innen oho
Für die kompakten Aussenmasse bietet der Jazz grosszügig Platz auf der Rückbank. Zwei Personen reisen schon fast königlich. Da stehen der Kopf nicht am Dach und die Knie nicht am Vordersitz an. Trotz Panoramadach (ab „Elegance“), das einen herrlichen Blick in den Himmel ergibt, stösst das Haupt nicht an der Oberkante des Autos an. Dank ausgeklügeltem Umklappmechanismus ergibt sich ein ebener Ladeboden ohne störende Kante. All dies ist bekannt aus dem konventionellen Jazz und zum Glück konnte die Batterie so untergebracht werden, dass diese Vorteile erhalten bleiben. Nun, was bieten dazu die zwei besten Plätze vorne? Ganz ehrlich, vom Sitzkomfort her sitzt man vorne nicht besser als hinten. Die Oberschenkelauflage geriet etwas kurz und Seitenhalt bieten die Sitze auch nicht. Letzteres spielt eh nicht eine so grosse Rolle. Denn der Honda schaukelt sich in schnellen Kurven hoch. Dies ist jedoch für das Fahrverhalten unkritisch. Auch der laute Motor erstickt eine sportliche Gangart bereits im Keim. Ganz gross auftrumpfen kann der Japaner bei der Bedienung. Die grossen, gut beschrifteten Tasten lassen sich schnell, treffsicher und intuitiv bedienen.

 

Positiv (+)

Negativ (-)

 

Mehr Infos unter: www.honda.ch

Text: Patrick Schärli

19.11.2011