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Focus ST-Line 1.5 EcoBlue (120 PS)

Test

Neu fokussiert

Der Ford Focus ST-Line 1.5 EcoBlue (120 PS) stellt sich neu auf. Was kann er besser und was behielt er vom Alten?
Wenn ein neues Modell auf den Markt kommt, sieht es ja meistens besser, kräftiger und schnittiger als sein Vorgänger aus. Dies trifft natürlich auch auf den Ford Focus zu. Besonders geht der Kölner schnittiger durch den Wind. Wo im Vorgänger noch einen cw-Wert von 0.3 erreicht wurde, kann der Neue mit 0.273 glänzen.
In Fahrt
In unserem Test-Focus treibt der 1.5-Diesel die Vorderräder an. Gut gedämmt werkelt er im Bug vor sich hin. Ganz ungewohnt sitzt im Mitteltunnel kein Hebel für die Automatik. An seiner Stelle ist ein Drehrad à la Jaguar/Land Rover. Er verschwindet zwar beim Abstellen des Fahrzeuges nicht in der Versenkung, aber er dreht sich mechanisch retour um ins „P“ zu gelangen. Einmal in Fahrt ist es erstaunlich wie der Ford die Ressourcen und das Drehmoment effizient umsetzt. Ein Gastritt und er tritt vorwärts als gäbe es kein Morgen mehr. An der Tankstelle wird abgerechnet und man wird positiv überrascht mit einem Testverbrauch von 5.6 Liter Diesel auf 100 km. Nun aber noch zu seiner Kernkompetenz, der Sportlichkeit. Der Ford Focus ist seit Anfang an bekannt für seine Verliebtheit in Kurven. Der Neue soll es ja noch besser können. Und wir werden nicht enttäuscht, er zieht stoisch durch Radien und gibt genug Rückmeldung übers Lenkrad. Es ist immer wieder ein Gaudi wenn wir die nächsten Kurven sichten. Und im Nachhinein werden wir nicht im Geringsten Enttäuscht. Der Kölner kann natürlich auch für längere Geraden gebraucht werden. Klar gibt es Konkurrenten, die die Passagiere entspannter ans Ziel bringen, doch ist der Ford nicht Knochenhart, dass man immer einen Physiotherapeut als Beifahrer für seinen Rücken mitführen muss. Auf Autobahnen helfen die Assistenten zusätzlich für entspanntes Reisen. Er überwacht den toten Winkel und hält die Spur zuverlässig. Doch greift der Ford zu sehr ein, dass der Fahrer bald gezwungen wird den Assistenten ab zu stellen und dies ist ja eigentlich nicht der Sinn. Besser klappt es mit dem Abstandsregeltempomat. Der regelt zuverlässig und neu bis zum Stillstand. Nach fünf Sekunden stellt der Motor ab um Treibstoff zu sparen. Wenn sich der Verkehr vorne wieder in Bewegung setzt, kann man mit der Reset-Taste oder kurzer Gasstoss den Focus wieder in Bewegung setzen.
Aufgeräumt und Preislich
Der Innenraum wirkt und fasst sich hochwertiger an als sein Vorgänger. Was im Ford Focus am meisten auffällt: Es gibt viel weniger Knöpfe. In der Mitte thront ein 8-Zoll-Touchscreen der jetzt das dritte Sync-Infotainment in sich trägt. Es ist einfach zu bedienen und der Touchscreen reagiert gut auf Berührungen, nur ist es nicht immer intuitiv zu bedienen. Klar lässt es sich, wie es heute schon zum Standard wird, mit CarPlay und Android-Auto verbinden um die Inhalte der Smartphones an zu zeigen. Platz gewannen vor allem die im Fond. Die können ihre Beine jetzt mehr ausstrecken und der Kofferraum des Focus fasst jetzt 341 bis 1354 Liter. Den Ford stellt man sich ab Fr. 23‘600.- in die Garage. Aussergewöhnlich, hier übernimmt der 1.5-Diesel-Motor mit 95 PS den Antrieb. Für Fr. 50.- mehr gibt es den 1-Liter-Benziner mit 100 PS. Ausgestattet wie im Test muss man mit Fr. 36‘000.- rechnen.

 

Positiv (+)

Negativ (-)

 

Mehr Infos unter: www.ford.ch

Text: Patrick Schärli

28.02.2019