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Focus 1.6 SCTi EcoBoost 150 PS Titanium

Test

Focus auf Golf

Der Ford Focus 1.6 SCTi EcoBoost 150 PS Titanium kämpft um Anteile in der Kompaktklasse. Sein Gegner war und ist der Golf. Kann der Focus ihn jetzt ausstechen?
Die Vergleichstests verlor der Ford meistens gegen den Platzhirsch Golf. Mit der Neuauflage will der Focus dem VW mehr auf den Pelz rücken. Mit einer ganzen Armada von Assistenz-Systemen will der Kölner auftrumpfen. Da wäre einmal die Einparkhilfe, die den Focus von Geisterhand ins Parkfeld lenkt. Einfach den Assistent aktivieren, mit Blinker linke oder rechte Seite wählen und im Schritttempo los fahren. Wenn die seitlichen Radarsensoren eine Lücke entdeckt haben, gibt der Bildschirm den Startschuss für das Spektakel. Rückwärtsgang einlegen, Lenkrad loslassen und Gas geben. Der Ford übernimmt die Kurbelei und zeigt auf wenn wieder der Vorwärtsgang nötig ist. Zeigt sich die Lücke etwas enger, setzt der Kölner zum nachkorigieren an. Im Test funktionierte das System sehr gut. Für die Nacht schaltet der Focus das Fernlicht automatisch ein und aus. Mit all dem kann der Golf noch mithalten und setzt sogar noch eins oben drauf. Er kann dank Kurvenlicht die gebogene Strasse besser ausleuchten. Der Kölner muss klein beigeben. Er führt diese Option nicht in der Preisliste. Doch der Ford setzt zum überholen an. Nur nicht den Blinker vergessen, denn sonst schlägt der Spurhalteassistent Alarm und das Steuerrad vibriert. Auch nicht zu vergessen der Blick in den seitlichen Rückspiegel, in der eine Lampe aufleuchtet falls sich im toten Winkel des Focus ein Auto befindet. Nun wieder gemütlich vor dem VW herfahren mit dem Abstandsregeltempomat. Den Abstand eingeben und den hält er ein, wenn ein Fahrzeug sich vor dem Ford befindet. Verschwindet es, hält der Kölner die eingestellte Geschwindigkeit. Die er auch mit der Kamera von den Schildern ablesen kann und im Display anzeigt. Nach einer langen Fahrt meldet sich der Focus, dass es jetzt anhand der Lenkbewegungen des Fahrers eine Pause nötig wäre. Na gut die können wir jetzt nehmen, schliesslich ersichten wir den Golf nicht mehr im Rückspiegel. Mit einer Tasse Kaffee wird mal durchgerechnet was die ganzen Assistent-Systeme kosten. Ab der zweiten Ausstattungslinie „Trend“ kostet das ganze Paket Fr. 2‘100.-. Was zusammen mit dem 1.6-Liter-Benziner mit 125 PS Fr. 30‘450.- macht.
Unterwegs
Ein kleine Sitzprobe gefällig? Na klar, der Focus lässt sich Schlüssellos öffnen (ab „Titanium“ Fr. 800.-). Der Schlüssel kann somit in der Hosen- oder Handtasche bleiben und dies sogar zum Starten des Motors. Für das Schliessen des Fords bleibt der Schlüssel auch am besagten Ort. Auf dem straffen aber bequemen Sitz mal Platz genommen, sieht man auf ein Armaturenbrett das weit in den Innenraum kommt. Die Einen mögen diese Umarmung, Anderen fühlen sich bedrückt. Ganz klar Ansichtsache. Was jedoch nicht so Ansichtsache ist, ist der Getränkehalter. Er wurde in Kurvenrichtung montiert was zum Beispiel eine Aludose zum Kippen bringt. Dies schon bei niedriger Kurvengeschwindigkeit. Dem kann nur eine zweite Dose entgegen wirken. Besser wäre einen mittigen kleineren, der Dose angepassten, Kreis und die zwei Äusseren beibehalten wird für Kaffeebecher usw. Ansonsten wirken die Materialen hochwertig und, bis auf kleine Ecken, gut verarbeitet. Die Bedienung muss zwar etwas Einstudiert werden, jedoch freundet man sich relativ schnell an.

 

Positiv (+)

Negativ (-)

 

Mehr Infos unter: www.ford.ch

Text: Patrick Schärli

12.11.2011