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Qubo 1.4 77 PS Natural Power

Test

Der Kubus

Der Fiat Qubo 1.4 77 PS Natural Power lässt sich mit Erdgas und Benzin betreiben. Er will jedoch nicht nur eine grüne Weste tragen sondern auch sein schickes Äusseres zeigen.
Der Fiat Qubo lässt sich ab Werk mit Erdgas-Tank bestellen, was er sich mit Fr. 22‘400.- honorieren lässt. Ohne den Zusatz-Tank ist nur noch ein 18‘750 Franken schwerer Geldbeutel nötig. Nun, wo liegen die Vorteile von Erdgas zu Benzin? Durch die Steuerbegünstigung bis 2018 ist Erdgas billiger als Benzin. Der Qubo kostet mit Gas betrieben auf 100 km Fr. 8.65, Benzin schlägt dagegen mit Fr. 12.70 zu Buche (Stand Juli 10). Der Aufpreis beim Neuwagenkauf ist nach 90‘000 km rausgefahren. Weiterer Vorteil ist die CO2-Reduktion von bis zu 25 %, was das Umweltgewissen zusätzlich erhöht. Natürlich hat der Antrieb nicht nur Vorteile. Das Gas entwickelt weniger Kraft, was sich an Autobahnsteigungen sehr gut bemerkbar macht. Somit muss im Fiat fleissig, mit der leichtgängigen 5-Gang-Box, geschaltet werden. Als weiterer Nachteil gilt das Tankstellen-Netz. Es ist nicht an jeder Ecke eine Zapfsäule vorhanden. Momentan gibt es deren 123 in der Schweiz, die Zahl ist steigend. Wer immer mit Erdgas fahren will, sollte eine grössere Tour (mehr als 250 km) sorgfältig planen. Sehr hilfreich ist die Liste von der Gasmobil AG, die übrigens auch als Download für die mobilen Navigationsgeräte angeboten wird. Mehr dazu und nützliche Informationen finden Sie unter www.erdgasfahren.ch.
Innen und Aussen
Die Aussenhaut und die giftgrüne Farbe des Fiat Qubo ziehen viele Blicke auf sich. Das bullige Design vorne, die hinteren, nach oben zugeschnittenen, Fenster und die Heckansicht mit dem eingelassenen Fiat-Logo, sollen den kleinen Fiat aus der Kastenwagen-Welt ausschliessen. Durch die grossen Scheibenflächen rund um Fahrer und Beifahrer dringen viele neugierige Blicke ins Innere. Was natürlich auch von Innen nach Aussen eine hervorragende Aussicht bietet.  Die Arbeitsfläche ist aufgeräumt, wirkt solide und besitzt viele Ablagen für den täglichen Gebrauch. Beim genaueren Hinsehen ist jedoch da und dort der Kunstoff nicht sauber verarbeitet. Durch den in Länge- Höhe- und Neigung verstellbaren Fahrersitz (Serie ab Dynamic) und dem in Höhe und Tiefe justierbaren Lenkrad, findet jede Person ihre optimale Arbeitsposition. Wer sich für die günstigere Ausstattungs-Linie Active entscheidet und Radio oder CD hören will, muss Fr. 500.- oder für MP3 Fr. 600.- zusätzlich bezahlen. Freisprecheinrichtung Blue&Me kostet Fr. 450.- und Lenkradbedienung Fr. 250.-. Dieser Luxus ist in der nächsten Linie Dynamic kostenlos. Das Blue&Me-System bindet das Handy via Bluetooth in den Qubo ein. Vieles kann sprachgesteuert werden, und als Highlight kann das System SMS vorlesen. Dieses Feature bringt vielen Mitfahrenden Spass, wenn es schweizerdeutsche Texte vorliest. Die zwei auf der Hinterbank besitzen genug Platz um mit zu lachen. Für eine dritte Person in der Mitte hört der Spass auf, sobald über längere Strecken die engen Platzverhältnisse erduldet werden müssen.
Antrieb
Der 1.4-Liter-Benziner läuft mit Leerlaufdrehzahl ruhig. Durch seine 77 PS (Gas = 70 PS), 115 Nm (104 Nm) und ein Leergewicht von 1365 kg muss der Qubo bei höheren Drehzahlen gehalten werden, um ordentlich vorwärts zu kommen. Dies hat zur Folge, dass die Kurbelwelle meist mehr als 3000/min dreht und die lauten Motorgeräusche als störend empfunden werden. Als Alternative bietet Fiat den Qubo mit dem 1.3-Liter-Diesel-Motor (75 PS und 190 Nm) an. Die Lenkung ist leichtgängig und sehr gut geeignet für Stadteinsätze, wo der Qubo sich am wohlsten fühlt. Das Fahrwerk ist sehr straff eingestellt und reicht die Schläge der Bodenwellen bis zum Rückenmark durch. Wie Fiat in der Werbung fragt: „Was ist besser, Sein oder Schein?“ „Ich möchte lieber erscheinen… Und zwar so wie ich bin!“ Der Qubo ist somit das Auto für selbstbewusste Menschen, die viel Platz brauchen auf kleinerem Raum und keinen typischen Kastenwagen möchten.

 

Positiv (+)

Negativ (-)

 

Mehr Infos unter: www.fiat.ch

Text: Patrick Schärli

11.08.2010