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Punto TwinAir Lounge

Test

Punto con due

Der Fiat Punto TwinAir Lounge fährt mit einem 2-Zylinder-Motor vor. Ob er den Punto vorwärts bringt, und wie er sich bewegt, zeigt der Test.
Aus nur zwei Zylindern, 875 cm³ und einem Turbolader produziert der Motor ganze 85 PS. Er feierte Premiere im Fiat 500 und holte im Jahr 2011 den Titel „Motor des Jahres“. Nun nimmt er auch im frisch gelifteten Punto Platz. Wenn das Aggregat gestartet wird, vernimmt man ganz deutlich, dass im Herz nur zwei Kammern vorhanden sind. Durch den unrunden Lauf, den die Ingenieure sehr gut eindämmen konnten, vibriert das Armaturenbrett leicht. Dies ändert sich auch nicht, wenn der Motor seine Betriebstemperatur erreicht. Doch einmal losgefahren und unter Last, hören die Vibrationen auf, und das Motörchen knurrt los. Der Italiener zieht kräftig und erreicht schnell die 5000-Touren-Grenze. Der nächste Gang liegt an, also rein damit und weiter vorwärts bis auf Autobahn-Geschwindigkeit. Und wer jetzt denkt, mit einem so kleinen Motor kämen keine Überholvorgänge in Frage, der wird enttäuscht. Der Fiat besitzt genug Reserven, um auf der Autobahn gut mit zu halten. Also wieder runter auf die Überlandstrasse. Dort geht es etwas leiser zu im Innenraum, denn über 100 km/h dringen die Motor-/ und Wind-Geräusche gut hörbar nach innen. Im Kurvengeschlängel geht der Punto richtig zur Sache, will jede Kurve wie ein Sportwagen umrunden. Leider stehen ihm die Lenkung und sein nervöses Wesen im Weg. Gas und Bremse sind nicht leicht zu dosieren. Kommt ein Rotlicht, kehrt Ruhe in den Wagen zurück. Nicht nur, weil der Fiat steht, sondern auch weil die Start-/Stopp-Automatik den Motor ausknipst. Die Elektronik überwacht die Batterieleistung, die ein Wiederstarten des Aggregats garantieren soll. Ansonsten lässt sie den Motor laufen. Durch Auskuppeln des Gangs weiss die Automatik, dass sie den Motor ausschalten darf. Durch Treten des Kupplungspedals springt der Motor nach einem kleinen Moment wieder an. Hier muss man etwas Geduld mitbringen, ein sofortiges Losfahren geht nicht. Nicht, dass es eine halbe Ewigkeit dauert, doch die Konkurrenz bringt das Spiel schneller hin. Trotz der Spritsparfunktion kam der Italiener im Test auf einen Verbrauch von 6.4 l/100 km. Im Prospekt wird von 4.2 l/100 km gesprochen. Doch erstens werden diese Werte im Labor erreicht und entsprechen daher überhaupt nicht der Realität. Zweitens brauchte der Motor im Test eine lange Warmlaufphase wegen des in dieser Zeit hartnäckigen Winters.

Preise: TwinAir teurer als Vierzylinder

Im Innern des Punto zeigt er sich immer noch gut verarbeitet, hat jedoch einen Kunststoff, der sich nicht so hochwertig anfühlt. Die Bedienung gibt aufs Erste keine Rätsel auf - bis auf die Menüeinstellung, die überall verstreut und nicht immer ganz logisch aufgebaut ist. Sehr gut: das integrierte TomTom auf dem Armaturenbrett, das auch auf den Bordcomputer und das Radio zugreift und diese steuern kann. Es ist einfacher, den USB-Stick über den Touchscreen zu bedienen, als über das Menü über Lenkradtasten und Bildschirm zwischen den Tempo- und Touren-Anzeigen zu wählen. Der TwinAir steht ab Fr.  17‘700 .- vor der Haustür. Günstiger geht es noch mit dem 1.2-Liter-4-Zylinder-Motor und 69 PS (Fr. 15‘200.-).

 

Positiv (+)

Negativ (-)

 

Mehr Infos unter: www.fiat.ch

Text: Patrick Schärli

01.04.2013