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Freemont 2.0 MJ Diesel 170 PS Urban

Test

Fiat-SUV mit USA-Genen

Der Fiat Freemont 2.0 MJ Diesel 170 PS Urban ist das erste Produkt aus der Liaison mit Chrysler. Was für Vorzüge bringt der Italiener auf Basis des amerikanischen Dodge Journey?
Der Fiat Freemont soll in der Marke Fiat den Croma, den Multipla und den Ulysse ersetzen und nebenbei noch einen SUV ins Programm stellen. Äusserlich unterscheidet sich der Italiener nicht gross vom Dodge Journey. Was nichts Schlechtes heissen muss, denn mit der bulligen Front und den kraftvollen Domen auf der Haube, steht er satt auf der Strasse und sagt: „Achtung, hier komme ich!“. Innen bietet er viel Platz für bis zu sieben Personen. Wobei ganz hinten nur Kinder untergebracht werden können. Die Erwachsenen finden keinen Platz für die Füsse, ausser diejenigen in der zweiten Reihe geben nach und rutschen mit ihren Stühlen nach vorne. Diese lassen sich auch in der Lehnenneigung verstellen. Somit finden drei Passagiere sicher eine passende Einstellung, um eine längere Etappe stressfrei zu überstehen. Mit der separaten Klimasteuerung im Fond fühlen sich zwei Personen wie Könige inklusive der breiten Armlehne, die sich in der Mitte herunterklappen lässt. Besonders der Ein- und Ausstieg gestaltet sich fürstlich mit Fondtüren, die sich bis knapp auf 90° öffnen lassen. Für den Nachwuchs kann die Sitzfläche hochgeklappt werden und somit müssen keine Sitzkissen mitgeführt werden. Sehr gut!
Für eine Speditionsfahrt ist sich der Freemont nicht zu schade. Inklusive Beifahrersitz lassen sich alle umlegen und bieten Platz für 1461 Liter oder drei Meter lange Utensilien. Auch Kleinkram findet im Fiat Platz. Unter der Beifaherersitzfläche befindet sich ein Geheimfach. Zwei solche bekommen auch die Kinder in der zweiten Reihe im Boden.  Der Fahrer muss sich erst einmal mit der Bedienung umherschlagen. Zum Einen gestaltet sich das Führen des Bordcomputer schwierig zum Anderen braucht es Gewöhnung, dass der Blinker und der Scheibenwischer auf einem Hebel links verstaut sind. Jedoch entschädigt die einfache Bedienung des Radios  mittels Touchscreen und grossen Knöpfen. Diese lassen  auch bei der Klimaanlage keine Fragezeichen aufkommen.
Auch wenn der Freemont optisch wie ein Geländewagen daher kommt, sollte er nicht abseits befestigter Wege eingesetzt werden. Schon bei bescheidenen Steigungen beginnen die Vorderräder auf Schotter durchzudrehen. Das Antischlupfsystem regelt rigoros bis zum Stillstand. Wir konnten es nicht ausprobieren, aber für den Winterbetrieb hat der Freemont mit reinem Frontantrieb wohl keine guten Karten.
Preise in Fahrt
Auf den Strassen zeigt sich der Italiener eher von der komfortablen Seite. Mit den weichen Sitzen und der leichtgängigen Lenkung stellt sich schnell die Gemütlichkeit ein. Auf kurvenreicher Strecke schiebt der Fiat schnell über die Vorderräder, die das serienmässige ESP sicher wieder auf Kurs bringt. Zusätzlich erstickt die hakelige Schaltung den Spass am Kurvenräubern im Keim .  Da ist man nicht immer sicher, ob der richtige Gang eingelegt wurde. Tipp: Den Freemont als Automat bestellen, denn dieser passt besser zu seiner ruhigen Art und in ein Auto dieser Grösse. Schalten lassen kostet beim Italiener mindestens Fr. 45‘800.-. Mit dabei der 2-Liter-Diesel-Motor mit 170 PS (noch aus der Zeit mit Mercedes), eine in der Klasse übliche Sicherheitsausstattung, Klimaanlage und Radio mit USB-Anschluss. Denselben Motor gibt es noch mit 140 PS und Handschaltung (sechs Gänge) für Fr. 39‘150.-, wo auch der Einstieg markiert wird. Als einzigen Benziner stellt Fiat den 3.6-Liter bereit  (Fr. 42‘950.-). Leider lässt sich der Freemont nicht mit Assistenten-Systemen aufrüsten, jedoch lassen sich Navi und Bildschirme im Fond einbauen. Der Preis steigt dann auf rund Fr. 50‘000.-, je nach Ausstattungslinie und Motor.

 

Positiv (+)

Negativ (-)

 

Mehr Infos unter: www.fiat.ch

Text: Patrick Schärli

19.04.2012