home

Bravo Emotion 1.4 16V T-Jet 120 PS

Test

Bravo?

In der Mittelklasse mischt der Fiat Bravo mit. Im Test der Fiat Bravo Emotion 1.4 16V T-Jet 120 PS mit Halbautomatik-Getriebe(MTA).
Der Fiat Bravo tritt als Konkurrent in die Golf-Klasse ein. Das Design des Bravo ist den Italiener gelungen. Es ist eine Mischung aus Coupé und Kompaktlimousine. Coupé-typisch sind das leicht gewölbte Dach und die stark geneigte Windschutzscheibe. Die Rundumsicht wird durch die schrägen A-Säulen nach vorne links und rechts und breiten C-Säulen nach hinten stark eingeschränkt. Am besten man packt die Parksensoren für Fr. 650.- mit ein, wenn keine Kratzer im Lack erwünscht sind.
Ergonomischer Innenraum
Im Innenraum hat es Platz wie in einer Kompaktlimousine, wobei hinten nur Leute bis ca. 1.80 m noch aufrecht sitzen. Dies ist ein Tribut an die Coupé-Linie. Vorne herrscht  ein luftiges Gefühl und durch die Sitze, die in der Höhe, Länge und Neigung verstellbar sind, findet jede Person die passende Sitzposition. Durch Regeln der Lenkradhöhe und  -tiefe bleiben noch mehr Möglichkeiten offen. Die Bedienung löst keine Fragezeichen aus, es ist alles am richtigen Platz. Nur die Klimaregelung ist etwas zu tief positioniert. Die Verarbeitung ist gut und kommt mit dem Plastikanteil nicht wie ein Billigeimer daher. Das Navi Blue&Me mit Piktogrammen ist einfach zu handhaben. Es wird mittels Sprach- und Tasten-Eingabe gesteuert. Die Spracheingabe ist gut, es befolgt auch noch Befehle, wenn ein bisschen genuschelt wird. Die Anweisungen sind anderseits nicht so klar zu verstehen.
Downsizing
Fiat verfolgt mit den Motoren das Downsizing. Die neuen Benzin-Motoren werden mit Turboladern bestückt und nennen sich T-Jet. Womit aus 1.4-Liter-Hubraum 120 PS oder 150 PS heraus geholt werden. Die Maschine erreicht damit soviel Kraft wie ein 2-Liter-Agregat, trinkt aber weniger. Beim Testwagen ist der 1.4l mit 120 PS mit einer 6-Gang MTA installiert. Es ist nie das Gefühl von Untermotorisierung da. Die Schaltung arbeitet gut und ist lernfähig. Wenn es sportlich zu und her geht, hält sie den Gang ein paar Sekunden, und wenn es ruhiger ist, schaltet sie schneller die Gänge hoch. Die Motordrehzahl wird immer zwischen 2000 und 3000 Umdrehungen gehalten. Durch die Economy-Taste wird noch früher geschaltet, und die Drehzahl bleibt dann unter 2000/min. Wer selber mal schalten will, der kann jederzeit mittels Schalthebel mit Plus und Minus eingreifen. Während in der Automatik immer ein Gang um den anderen gewechselt wird, kann man in der Hand-Stellung auch einen überspringen. Die Halb-Automatik gehört zu den besseren ihrer Gattung. Der Verbrauch ist mit 9 l/100km allerdings nicht besonders niedrig.
Sportliches Fahrwerk
Das Fahrwerk ist gut abgestimmt. Das Auto bleibt in den Kurven lange neutral, was hohe Kurvengeschwindigkeiten erlaubt. Die Servo-Lenkung ist sehr leichtgängig, womit nicht jede Information von der Strasse an den Fahrer weitergeleitet wird. Es kommt nie das Gefühl auf, nicht der Herr des Bravo zu sein. Dazu tragen auch die Sitze mit guter Seitenführung bei. Auf der Mittelkonsole gibt es einen Knopf für den City-Modus, der die Lenkung noch leichtgängiger macht. Dieser ist nur für das Parkieren empfehlenswert, da sie auch ohne nicht viel Kraft erfordert.
Preise
Der Fiat Bravo hat ein faires Preis-/Leistungs-Verhältnis. Er steht ab  Fr. 21‘450.-(1.4l-Benziner 90 PS) in der heimischen Garage. Für einen Halb-Automat sind mindestens Fr. 28‘350.- fällig, denn er wird erst ab der Ausstattung Dynamic(1.4l-Benziner mit 120 PS) ausgeliefert. Bravo! Es ist ein gelungenes Auto geworden.

 

Positiv (+)

Negativ (-)

 

Mehr Infos unter: www.fiat.ch

Text: Patrick Schärli

24.09.2008