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Giulietta 2.0 JTD Exclusive

Test

Giulietta

Die Alfa Romeo Giulietta 2.0 JTD Exclusive steigt in die zweite Lebenshälfte ein. Kann die Italienerin mit amerikanischen Zutaten punkten?
Aussen blieb alles beim Alten. Was sollte ihr auch geändert werden, die Giulietta sieht immer noch hinreissend gut aus, und mit dem hinteren versteckten Türgriff sieht der Alfa wie ein Coupé aus. Steigen wir doch gleich ein. Wie vorher empfängt den Fahrer eine gute Materialauswahl im Cockpit. Am Lenkrad fällt am unteren Ende mehr Chrom auf. Leider versteckt sich der Tempomat-Hebel  immer noch hinter dem Steuerrad. Dieser lässt sich leider nicht ausser Betrieb setzen, ausser durch Ausschalten oder Betätigen der Bremse oder Kupplung. Es gibt keine Taste für einen Regelunterbruch und um anschliessend wieder die alte Geschwindigkeit einzustellen. In der Mittelkonsole stellt man die grösste Veränderung fest. Wo früher der Navi-Bildschirm thronte, fasst jetzt ein Fach Kleinkram. Die Anzeige rutschte nach unten und integriert sich besser ins Cockpit. Zudem kam von der Chrysler-Übernahme das „Uconnect“ in den Alfa Romeo. Das Navi und vor allem die Musikeinheit lässt sich jetzt viel intuitiver bedienen. Das Touchscreen lässt sich gut bedienen und fällt durch gutes Design auf. Was jedoch weiterhin fehlt und doch für die Preisklasse erwartet wird: Es gibt keine Assistenz-Systeme wie zum Beispiel Spurhalten, Toter-Winkel-Überwachung oder Abstandstempomat. Einen schlüssellosen Zugang und Motorstarten per Knopfdruck gibt es weder gegen Aufpreis noch gute Worte.
Unterwegs
Sei es drum, eine Giulietta will gefahren werden. Also ganz konventionell den Schlüssel drehen, und der 2-Liter-Diesel-Motor erwacht zum Dienst. Ersten Gang einlegen, und los geht es. Einmal das Pedal gegen das Bodenblech drücken, und der Alfa scharrt sich im Asphalt fest, sprintet voran. Das Aggregat zieht ganz ordentlich. Doch aufgepasst, dass man nicht zu schnell unterwegs ist. Dies wird auch schwierig durch das Ablesen des Tachos. Die 50er-Marke ist weiter unten als gewohnt und wird regelrecht durch den Zeiger abgedeckt. Bei Sonneneinstrahlung spiegelt sogar das Glas vor der Anzeige, und es wird noch schwieriger. Suchen wir uns eine kurvige Landstrasse und testen wir, wie der Italiener sich dort schlägt. Erstaunlich gut. Überland zeigt sein Fahrwerk sich gnädig mit den Insassen und lässt selten Stösse bis zu ihnen durch. Durch das Geschlängel der Strasse fährt die Giulietta zwar nicht wie ein Sportwagen, doch sie lenkt willig ein und untersteuert später als der Durchschnitt. Apropos Durchschnitt, der Alfa zeigt sich beim Verbrauch positiv. Nach 100 km Fahrt lässt der Tank nur 5.4 Liter nachfüllen. Für die gebotene Leistung von 150 PS und 380 Nm ein sehr guter Wert. Natürlich tragen die Schaltanzeige und die Start-/Stopp-Automatik ihren Teil bei.
Preise
Die getestet Version mit Vollausstattung und Leder kommt auf einen stolzen Preis von Fr. 44‘600.-. Für den Einstieg in die Alfa-Welt kostet die Giulietta Fr. 27‘750.-. Den Antrieb übernimmt beim Italiener dann der 1.4-Turbo-Benziner mit 120 PS. Für die Diesel-Fraktion beginnt es bei Fr. 31‘250.-.

 

Positiv (+)

Negativ (-)

 

Mehr Infos unter: www.alfaromeo.ch

Text: Patrick Schärli

22.10.2014