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Brera 1750 TBI

Test

Prima Brera

Der Alfa Romeo Brera 1750 TBI tritt als sportlicher Zweisitzer ins Rennen. Wird er nur Sportlerherzen den Puls erhöhen oder auch Anderen?
Wenn ich ein Testwagen abhole, weiss ich zumeist nicht, welche Farbe das Auto trägt. Mir wird der Schlüssel in die Hand gedrückt und den Alfa Romeo präsentiert. Schwarz matt steht er vor mir. Damit sollte ich unterwegs schon auffallen. Auch das Design ist gelungen. Nur der runde Bummel-Arsch gefällt mir nicht. Aber darüber lässt es sich streiten, da es Geschmackssache ist. Die glänzenden schwarzen 18-Zoll-Alufelgen passen sehr gut zum Brera und füllen den Radkasten richtig aus. Nun aber mein Gepäck verstauen im Kofferraum, der sich mittels Druck auf das Alfa-Logo öffnen lässt und einen respektablen Raum von 300 Liter freigibt. Er lässt sich durch umklappen der Rückbank auf 610 Liter erweitern. Die hinteren Sitze dürfen übrigens keiner Person, nicht einmal Kindern, zur Reise zugemuten werden. Jetzt aber einsteigen! Ich sitze tief, jedoch angenehm, denn der Sitz passt wie angegossen und bietet schon im Stand einen guten Seitenhalt. Mein Blick bleibt auf den Armaturen haften, die Finger müssen das Leder anfassen, das von roten Nähten zusammengehalten wird (Optional). Die Mittelkonsole, die sich mir zurichtet, gefällt mir mit ihren Karboneinlagen. Lieber fass ich die Einlagen an als das Navi. Denn die Bedienung muss ich erst erlernen. Sie gestaltet sie sich nicht immer logisch. Zudem ist der tiefe Einbau des Navi-Bildschirms der Bedienung nicht gerade förderlich. Allerdings handelt es sich beim Brera um ein Sportgerät, dass gefahren werden will.
Sportlich?
Nun aber los! Ich steck den Schlüssel in den dafür vorgesehenen Schlitz, starte den 1.8-Liter-Benziner mit dem Start-Knopf. Mittels Turbolader holt der Brera 200 PS und 320 Nm aus dem Motor. Der Vorwärtsdrang des Alfa gefällt mir. Was aber dem Motor fehlt: der sportliche Sound. Die vier Endrohre versprechen da viel mehr. Das enttäuscht mich. Die ersten Kurven besänftigen mich wieder. Der Brera liegt wie ein Brett auf der Strasse. Unglaublich, was die Ingenieure da auf die Räder stellten. Auch lobenswert: die Abstimmung des ESP. Es verdirbt der Spass am Kurvenräubern nicht. Es ist jedoch jederzeit zur Stelle, wenn mir ein Fehler passiert. Der Spass könnte für mich noch weiter gehen. Doch fahre ich gemütlich über die Autobahn. Da offenbart sich die Kehrseite der Medaille: Durch die harte Abstimmung des Breras merke ich jede Bodenwelle. So werde ich niemandem eine längere Fahrt als zwei Stunden empfehlen. Nun will der Alfa Romeo wieder Treibstoff tanken, denn davon braucht er alle 100 km 9.8 Liter. Das ist ein hoher Verbrauch ist in Anbetracht der Tatsache, dass der Brera nur Platz für Zwei bietet und lediglich einen 1.8-Liter besitzt. Da erweist es sich als Nachteil, dass dieser ein hohes Gewicht (1505 kg) mitschleppen muss.
Die Sache mit dem Preis
Für ein Brera müssen mindestens Fr. 44‘900.- Ablösung bezahlt werden. Wie im Testwagen liefert Alfa Romeo den Basis-Motor mit 1.8-Liter. Mit Leder, Navi und all dem Zubehör kommt dann eine stolze Summe von Fr. 50‘040.- zusammen. Wer den Alfa mit einem Dieselmotor will, greift zum 2- oder 2.4-Liter. Die ab Fr. 45‘900.- beziehungsweise Fr. 55‘750.- käuflich sind. In jedem Brera mit dabei sind sieben Airbags, zwei-Zonen-Klimaautomatik, Radio mit CD-Spieler und Parksensoren hinten.

 

Positiv (+)

Negativ (-)

 

Mehr Infos unter: www.alfaromeo.ch

Text: Patrick Schärli

28.05.2011