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Giulietta Distinctive 1.4 Turbo MultiAir

Test

Giulietta die Dritte

Die Alfa Romeo Giulietta Distinctive 1.4 Turbo MultiAir belebt einen alten Namen aufs Neue. Was bietet der 147er-Nachfolger?
Schon zweimal verwendete Alfa Romeo den Namen Giulietta. Im Jahre 1955 erschien zum ersten Mal der wohlklingende Frauennamen.  Es gab dann eine ganze Reihe von Giuliettas, die erwachsen wurden und dann Giulia hiessen. Im Jahr 1965 gab es einen Unterbruch.  Anno 1977 wurde die Bezeichnung wieder aus den Schubladen geholt und der Name lebte weiter bis 1985. Lange Zeit verging, bis die Giulietta wieder auflebte. Das Gesicht zeigt die Konturen des neuen Familiengesichtes, das auch der Mito trägt. Bei der Giulietta leuchten im Scheinwerfer zusätzlich zwei LED-Bänder als Tagfahrlicht. Die Seitenlinie erweckt den Eindruck eines Coupé mit nur drei Türen. Jedoch besitzt die Giulietta natürlich vier Pforten, wobei sich die hinteren Türgriffe (wie bei Seat) in der D-Säule verstecken. Das Heck hat einen besonderen Wiedererkennungswert, besonders bei Nacht scheinen die waagrechten „Spazierstöcke“ als Rücklicht auf.
Motor gibt sich sportlich
In der Test-Giulietta treibt ein 1.4-Liter-Benziner mit Hilfe von Turboschub die junge Dame mit 170 PS an. Der Motor passt gut zum Alfa Romeo. Er zieht ab 2250 Touren mit seinen 230 Nm kräftig vorwärts, was den Spassfaktor gesteigert. Im Sport-Modus stehen sogar 20 Nm mehr an. Mit dem D.N.A.-Schalter können die Stufen D wie Dynamic, N wie Neutral und A wie all waether angewählt werden. In „Dynamik“ strafft sich das Fahrwerk, die Servounterstützung wird reduziert, die Motor-Kennlinie erhöht und das ESP lässt mehr Spielraum. Für längere Fahrten empfiehlt es sich,  „Neutral“ zu wählen. Da zeigt das Display auch Schaltempfehlungen an, ob hoch- oder runter-geschalten werden soll. Die Anzeige operiert etwas zu optimistisch. Wer sich strikt nach der Vorgabe hält, muss sehr viel Schalten. Was sich auch durch den kleinen Hubraum ergibt. Bevor der Turboschub einsetzt, kommt die Giulietta fast nicht vom Fleck. Zum Sprit sparen hilft auch die serienmässige Stopp-/Start-Automatik (ausser 1750 TBI 235 PS). Das System arbeitet in der Giulietta einwandfrei. Im Testmittel konsumierte der Alfa Romeo akzeptable 7.9 Liter auf 100 km.
Innenleben schön kompliziert
Der Innenraum zeigt er sich von seiner besten Seite, was die Verarbeitung, das Design und die Materialen betrifft. Die Bedienung braucht hingegen ein Studium. Für eine einwandfreie Bedienung sollte man sich genug Zeit nehmen. Viele Grundfunktionen müssen in Untermenüs aufgesucht werden. Es gibt eine Menütaste neben dem Tacho, eine auf dem Lenkrad und auf dem Radio hält auch eine Einzug. Um das Telefon anzumelden, muss man über das Blue&Me-Menü am Lenkrad gehen, obwohl nachher  das Telefon über den grossen, gut ablesbaren Navi-Bildschirm bedient wird. Hingegen lassen sich die Instrumente sehr gut ablesen und erleichtern die Fahrt ohne grosse Ablenkung.
Prezzi
Um den neuen Alfa Romeo Giulietta sein Eigen zu nennen, sollte das Konto mindestens mit Fr. 29‘750.- gefüllt sein. Als Antrieb dient der 1.4-Liter-Turbo-Benziner mit 120 PS. Wer sich als Dieselfan bezeichnet, greift zum 1.6-Liter mit 105 PS ab Fr. 33‘750.-

 

Positiv (+)

Negativ (-)

 

Mehr Infos unter: www.alfaromeo.ch

Text: Patrick Schärli

21.05.2011