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V60 D6 AWD Plug-In Hybrid Summum

Test

Diesel-Strom

Der Volvo V60 D6 AWD Plug-In Hybrid Summum will sparen und Spass vereinen. Wie gut kann er die vermeintlichen Gegensätze vereinen?
Die Daten versprechen schon mal sehr viel Spass. Mit 283 PS geht sicher die Post ab -  und nicht zu unterschätzen das Drehmoment von 640 Nm. Unter der Fronthaube arbeitet ein alter Bekannter, ein Diesel-Motor mit fünf Zylindern und 2.4 Liter Hubraum. Das Aggregat erreicht eine gute Leistung von 215 PS und 440 Nm und sorgt an der Vorderachse für Vortrieb. Nur für die Hinterachse zeigt sich der Elektromotor zuständig. Er sitzt mit der Batterie zusammen auf der Achse. Durch die Position raubt es dem Kofferraum 126 Liter. Durch die strikte Verteilung der Antriebe wird ein Vierrad-Antrieb simuliert. Was gut für steile Waldwege ist, kann im Gelände mangels Untersetzung und Bodenfreiheit nicht mehr helfen.
Aufgeladen geht’s los
Für eine Vollladung an einer gewöhnlichen Haushaltssteckdose braucht der V60 sieben Stunden. Wer bei sich in der Garage eine 16 Ampere-Leitung legt, schafft eine Ladung in der Hälfte der Zeit. In der Anzeige stehen 55 km Reichweite. Mal testen ob wir wirklich soweit kommen. Ein Tastendruck auf „Pure“  braucht mehrheitlich den Elektromotor. Genau richtig gelesen mehrheitlich, denn drückt man den Stempel nach unten, hilft der Dieselmotor den Volvo nach vorne zu treiben. Also besser auf den Gasfuss achten, wenn man nur elektrisch unterwegs sein möchte. Sehr hilfreich ist die Anzeige der Gaspedalstellung, die angibt, ab wann  der Ölverbrenner mit einsteigt. Diese Grenze wandert mit zunehmender Geschwindigkeit nach unten. Bei 130 km/h ist es schwierig, noch darunter zu bleiben. Schlussendlich kommen wir gute 50 km weit und der V60 wechselt in den Hybrid-Modus. Dieser steht bei jedem Motor-Start automatisch zur Verfügung und verteilt die Arbeit der beiden Antriebe sinnvoll. Bei der 100 km-Marke fehlen dem Tank dann 3.5 Liter. Auf einer Runde mit leeren Akkus genehmigt sich der Volvo 6.4 Liter pro 100 km. Dies schafft auch die Konkurrenz und somit stellt sich die Frage nach dem Sinn.
Die Post geht ab
Spätestens nach dem Druck auf den „Power“-Knopf geht die Sinnfrage wieder etwas verloren. Die Elektronik schaltet alles frei und beim Gasstoss rennt der Schwede nach vorne als wäre er auf der Flucht. Es drückt die Passagiere förmlich in die Sitze und dem Fahrer zaubert es ein Lächeln ins Gesicht. Dank Allradantrieb und passendem Fahrwerk sind auch gute Kurvengeschwindigkeiten möglich. Doch der Sportler wird nicht ganz glücklich. Die Lenkung gibt zu wenig Rückmeldung und das Gewicht von knapp zwei Tonnen spürt man. Nun wieder zurück zur Sinnfrage. Immer mehr Städte wollen in Zukunft nur noch emissionsfreie Fahrzeuge durchlassen und damit schlägt auch die Stunde des Schweden. Doch was macht man, wenn das Zuhause zu weit weg von der Stadt ist? Ganz einfach die Taste „Save“ drücken, und der V60 hält seinen Akkustand. Ansonsten änderte die Bedienung im Skandinavier nicht. Immer noch viele kleine Knöpfe, die eine Bedienung nicht ganz leicht macht. Doch die Verarbeitung ist wie immer Top. Nun zum Preis, der Volvo steht erst ab der zweithöchsten Linie zur Verfügung und kostet dann Fr. 68‘500.-.

 

Positiv (+)

Negativ (-)

 

Mehr Infos unter: www.volvocars.ch

Text: Patrick Schärli

21.05.2014