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V40 D2 Summum

Test

Sportliches V

Der Volvo V40 D2 Summum steigt bei den Kompakten ein. Er will das sicherste Auto seiner Klasse und dazu sportlich sein. Vermag er dies zu erfüllen?
Der V40 will die Konkurrenz aufmischen rund um VW Golf, Audi A3, BMW 1er und Mercedes A-Klasse. Im Sicherheitskapitel kann der Schwede mit den Mitbewerbern gut mithalten und diese zum Teil sogar übertrumpfen. Serienmässig stecken in jedem V40 acht Airbags, sieben im Innenraum und einer draussen. Dieser befindet sich unter der Motorhaube, und wenn jemals ein Fussgänger auf die Haube geschleudert wird, öffnet sich der Sack. Dadurch hebt sich die Motorabdeckung, das Kissen legt sich über die A-Säulen und somit schlägt die Person nicht auf dem harten Motorblock oder die Säulen auf. Ebenfalls immer dabei ist das City-Safety-System, das einen Aufprall bis 15 km/h verhindert und bis 50 km/h vermindert. Fehlen dürfen auch das SIPS (Seitenaufprallschutz) und  der WHIPS (Schleudertrauma-Schutz) nicht, was zum Kern der Marke Volvo gehört. Gegen Aufpreis kommt eine ganze Armada von Schutzeinrichtungen in den Schweden. Angefangen mit dem Abstandsregeltempomat (ACC), der den Abstand zum Vordermann hält oder die eingestellte Geschwindigkeit fährt. Er regelt bis zum Stillstand und schliesst, bei Wiederaufnahme der Fahrt, wieder auf. Der Tempomat reagiert gut bei Überholmanöver auf der Autobahn, er beschleunigt schon beim Blinkersetzen. Im Vergleich zur Konkurrenz regelt das System von Volvo sehr fein und nicht so grob. Auf Autobahnen hilft das BLIS, Autos im Toten-Winkel nicht zu übersehen. Doch leider blinkt es zum Teil bei Mittelleitplanken oder wenn Schnee fällt. Neu kommt der Spurhalteassistent (LICA) hinzu. Er tastet die Markierungen auf der Strasse ab, beim Annähern lenkt der V40 leicht dagegen. Dies ist sehr gewöhnungsbedürftig, denn Überland reagiert er zum Teil auch, wenn eine schöne Linie durch die Kurve gezogen wird. Beim Überfahren der Linie vibriert zusätzlich das Lenkrad. Auf langer Fahrt auf der Autobahn bewirkt dies, dass der Fahrer wieder hellwach wird. Zusätzlich warnt ihn das DAC, dass eine Pause nötig wäre. Eine Kamera vor der Frontscheibe tastet die Verkehrssignale ab und zeigt sie dann im Cockpit an. Es erkennt Geschwindigkeits- und Autobahnschilder. Doch nicht immer, und somit sollte man doch auch mitschauen, welche Höchstgeschwindigkeit erlaubt ist. Bezüglich der Konkurrenz findet der Volvo auch mit dem Einparkassistenten Anschluss. Seitlich fährt der V40 automatisch ein. Das heisst: bremsen und Gas geben muss der Fahrer noch, das Lenken wird jedoch übernommen. Leider kann er nicht 90 Grad einparken, dies können zum Beispiel der Golf oder der Audi A3. Doch was der Schwede kann: Beim rückwärts Ausparken überwachen hinten seitliche Sensoren den Querverkehr und warnen bei Gefahr.
In Fahrt
Nun aber zum Fahren an sich. Der Fahrer sitzt tief, jedoch bequem. Die Verarbeitung im Innenraum zeigt sich von der Schokoladenseite und muss sich somit gar nicht hinter der Konkurrenz verstecken. Einzig die Bedienung braucht einige Eingewöhnungszeit – mit den vielen, zum Teil kleinen Knöpfen. Startknopf drücken, und der 1.6-Liter-Diesel (D2) meldet sich zum Dienst. Mit seinen 115 PS fährt der Volvo nicht untermotorisiert, sondern pflegt einen guten Vorwärtsdrang. Und dies mit einem niedrigen Testverbrauch von 4.8 l/100 km. Dies auch dank der serienmässigen Start-/Stopp-Automatik für alle Motoren und Getriebe. Auf den ersten Meter fällt schon mal die Härte des Fahrwerks auf, die auf Autobahnen die Schläge ans Kreuz weitergibt. Durch Kehren zeigt sich der Volvo von seiner sportlichen Seite. Selten konnte ein Volvo von früher so um Kurven gescheucht werden. Nun noch der Preis: Ab Fr. 31‘150.- steht ein V40 D2 in der Garage.

 

Positiv (+)

Negativ (-)

 

Mehr Infos unter: www.volvocars.ch

Text: Patrick Schärli

26.01.2013