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Auris Hybrid Sol

Test

Leiser mit Kanten

Der Toyota Auris Hybrid Sol kommt auch in der neuen Aussenhaut mit dem Antrieb der zwei Herzen. Wie überzeugt er mit dem neuen Design?
Nun ist das pummelige Heck Vergangenheit. Das neue erinnert an die italienische Linienführung. Die künftigen Auris-Fahrer werden sich auf jeden Fall nicht mehr im unscheinbaren Toyota verstecken können. Vor allem die Front mit ihren prägnanten Scheinwerfern und die niedrigere Dachführung bewegen Passanten dazu, sich umzudrehen.
Auch auf die Passanten achten
Doch als Hybrid-Fahrer sollte man ohnehin unbedingt die Fussgänger im Auge behalten. Durch den flüsterleisen Vortrieb mit dem Elektromotor wird der Auris für die Umwelt fast unhörbar. Mit der Batterie kommt der Toyota rein elektrisch bis zu zwei Kilometer weit, was genügt, um am Morgen oder spät in der Nacht flüsterleise durch die Quartierstrasse zu schweben. Mit einem Tastendruck auf EV bleibt der Japaner im Elektromodus, bis die Batterie zu schwach wird oder zu stark beschleunigt wird. Unmerklich schaltet sich der 1.8-Liter-Benziner hinzu und sorgt für den Vortrieb. Im Normalmodus regelt die Elektronik, ob der Verbrenner, der Elektromotor oder beide arbeiten sollen. Dies geschieht unmerklich, nur wer sich darauf konzentriert, merkt die Übergänge. Mit jedem Ausrollen und Bremsen funktioniert der Elektromotor als Dynamo und lädt die Batterie wieder auf. Dem Benzinmotor wird mit der stufenlosen Automatik die passende Übersetzung verpasst. Die Ingenieure konnten das Aufjaulen des Motor etwas eindämmen. Doch geht es einen Berg hoch und es wird mehr Leistung verlangt, hält die Automatik die Touren hoch. Dies geht mit der Zeit an die Substanz der Nerven. Doch damit lässt sich der Auris am effizientesten bewegen. Das Papier verspricht einen Wert von 3.9 l/100 km. Doch in Wirklichkeit flossen 5.1 Liter durch die Einspritzdüsen. Damit kann der Japaner gut mit den Dieselmotoren mithalten.
Mut verloren
Im Innenraum verloren die Ingenieure den Mut, die kühnen Linien von aussen zu übernehmen. Das Cockpit wirkt zwar aufgeräumt, und alles sitzt am richtigen Platz. Doch etwas mehr Pepp hätte der Toyota schon vertragen. Auch die billig wirkende Digitaluhr bringt es nicht, jung zu wirken. Hingegen glänzt das „Touch&Go“ mit seiner Bedienung und zahlreichen Funktionen. Navi oder per USB MP3 abzuspielen, das beherrschen auch die Konkurrenten. Neu beherrscht es das Google local search und auch mittels Übertragung des Smartphone kann getwittert werden.
Preise
Der Auris mit seinen zwei Herzen steht ab Fr. 31‘200.- in der heimischen Garage. Zum ersten Mal kostet der 2-Liter-Diesel gleich viel. Doch laut Papier trinkt der Selbstzünder 0.5 Liter mehr auf 100  Kilometer, was für den Hybrid vom Kostenkapitel her spricht. Toyota bietet zwar noch einen 1.4-Liter-Diesel (Fr. 24‘000.-) an, doch der steht bezüglich Leistung hinten an und er lässt gleich viel Treibstoff durch die Leitungen, wie der Elektro-Auris. Der günstigste Weg, den Auris sein Eigen zu nennen, ist mit Fr. 19‘900.- der 1.33-Liter-Benziner.

 

Positiv (+)

Negativ (-)

 

Mehr Infos unter: www.toyota.ch

Text: Patrick Schärli

14.08.2013