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Adam Slam 1.4 ecoFLEX (100 PS)

Test

Adam für Eva?

Der Opel Adam Slam 1.4 ecoFLEX (100 PS) steigt als Kleinewagen in den Markt ein und will ebensolche Erfolge feiern wie der Mini. Wie nah kommt er an sein Wunschdenken?
Viele versuchten schon das Erfolgsrezept des Mini zu kopieren. Doch bis anhin gelang es niemandem wirklich. Wer sich dem Opel Adam nähert, muss zweimal hinsehen. Kreuzt da im Kühlergrill tatsächlich ein Blitz? Es ist wahr. Kurz und knackig steht er da auf 18-Zoll-Alu-Räder. Die Aussenfarben lassen sich beliebig kombinieren. Dort sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Zusätzlich von der Masse absetzten lässt sich der Adam mit Aufklebern. So setzten die Marketing Leute von Opel auf die jungen Erwachsenen. Gezielt wird auch die Werbetrommel kräftig gerührt. Eine so bunte Werbebroschüre hielt ich schon lange nicht mehr in der Hand. Die Farbenfroheit geht natürlich im Innenraum des Kleinwagens weiter. Wie soll es anders sein - auch beliebig kombinierbar. Lenkrad, Schaltknauf, Armaturenbrett stechen hervor - je nachdem, was man wählt. Mit der Individualität kann der Adam locker mit dem Universalwerkzeug „Engländer“ mithalten.
Innen Pep
Auf den Vordersitzen kann man sich sehr gemütlich einrichten. Nur die hohe Sitzposition stört im ersten Moment, Es bleibt jedoch noch genug Luft nach oben. Wer die Marke Opel kennt, wird sehr erfreut sein, wenn er das Armaturenbrett des Adams sieht. Keine Knopfvielfahlt, die im ersten Moment nur für Verwirrung sorgt. Jede Taste ist klar gekennzeichnet und ruft keine Fragezeichen in den Gesichtern hervor. Auch sehr empfehlenswert ist das Radio IntelliLink, das einen sieben Zoll Touchscreen beinhaltet. Neben der schönen Darstellung steuert es Radio, USB, I-Pod oder Bluetooth-Geräte. Somit kann auch mit der Funktechnologie freihändig telefoniert werden. In einem Kleinwagen nehmen die Fondpassagiere ungern Platz und auf das trifft den Opel besonders zu. Man sollte Akrobat sein um auf die Hinterbank zu gelangen. Einmal dort angekommen, sollte man nicht an Platzangst leiden, denn der Kopf stösst oben und die Knie vorne am Sitz an. Doch zur Not geht dies über ganz kurze Strecken und man kann so zu viert ins Kino fahren. Für den Kinobesuch reicht der Kofferraum gerade aus. Wer den Heckdeckel öffnet, stellt mit Entsetzten fest: Der Raum ist nicht grösser als in einem Smart. Doch der Opel kann noch die Rücksitze umklappen und zaubert aus bescheidenen 170 Litern für die Kleinklasse stolze 663 Liter.
Auf Achse
Im Test-Adam arbeitet der 1.4-Liter-Benziner mit 100 PS. Ganz ohne Turbolader muss der Saugmotor den 1237 kg schweren Adam vorwärts ziehen. Was auf dem Papier nach lahmer Ente aussieht, wird auf der Strasse widerlegt. Dank kurzer Abstufung der fünf-Gang-Box startet der Opel ordentlich durch. Doch nach oben muss der Motor bei Laune gehalten werden und hohe Drehzahlen gefahren werden - was sich natürlich im Verbrauch niederschlägt. Der ist leider nur durchschnittlich bei 7.0 l/100 km für einen Kleinwagen und bei der gebotenen Leistung. Wünschenswert wäre eine OPC-Variante. Damit könnte er sicher dem Mini Paroli bieten, denn auch das Fahrwerk vom Opel lässt eine sportliche Gangart zu. Wer jetzt Lust auf den neuen Adam bekommen hat und gleich zum nächsten Opel-Händler rennt, sollte vorher den Kontostand abrufen. Dort sollten mindestens Fr. 15‘450.- gelagert sein, und wer ihn ordentlich ausstattet kommt schnell auf einen Preis wie beim Testwagen von Fr. 27‘000.-.

 

Positiv (+)

Negativ (-)

 

Mehr Infos unter: www.opel.ch

Text: Patrick Schärli

29.06.2013