Die 2
Der Mazda 2 S-D Revolution kommt zum Test mit einem Dieselmotor. Wie gut ist die Kombination Kleinwagen und Selbstzünder?
Nur ganz kurz die Geschichtsbücher nach vorne holen. Der erste Mazda 2 kam 2003 als Nachfolger des Demio (seit 1996) auf den Markt. Damals noch als hochbeiniger, eckiger Kleinwagen bis er 2007 durch einen echten Kleinwagen abgelöst wurde. Seit 2014 fährt die jetzige Version über die Strassen der Schweiz.
Nur 1.5-Liter-Motoren
Die Benziner verfügen alle über den gleichen Hubraum und mobilisieren 75, 90 oder 115 PS. Der einzige Diesel-Motor schöpft seine Kraft von 105 PS und 220 Nm auch aus 1,5 Litern. Bequem den Schlüssel in der Tasche lassen und mittels Knopfdruck den Mazda zum Leben erwecken. Erstaunlich, wie gut der Kleine für seine Klasse gedämmt ist. Man muss sehr genau hinhören, um das Nageln zu vernehmen. In die Strasse abbiegen und dem 2er die Sporen geben. Locker zieht das Aggregat den Japaner vorwärts und die Gangschaltung, die lässt sich sportlich, knackig bedienen. Macht gleich Lust, durch die nächsten Kurven zu huschen. Der Mazda enttäuscht nicht, er zieht auf seiner Spur durch Kehren, bis die Räder anfangen Halt zu verlieren, und dann schiebt der 2er über die Vorderräder. Was sicher durch das ESP wieder eingefangen wird. Auf der Autobahn merkt man die straffere Abstimmung des Fahrwerks. Dafür helfen Assistenten, sich wohler auf der Schnellstrasse zu fühlen. Das Arsenal an Helfern ist in dieser Klasse selten so umfangreich. Der Japaner überwacht die Spur und brummt beim Überfahren der Randmarkierungen. Im Rückspiegel wird angezeigt, ob sich ein Auto im toten Winkel befindet. Ein Notbrems-Assistent hilft in der Stadt, Auffahrunfälle zu vermeiden. Zu guter Letzt lässt sorgt der Fernlicht-Assistent für gute Sicht in der Nacht und schaltet automatisch ein und wieder aus. Ach ging ja fast vergessen. Die Geschwindigkeit wird auf einer kleine Plexiglasscheibe oberhalb des Lenkrads angezeigt, so dass man den Blick nicht mehr von der Strasse nehmen muss. Was noch fehlt, für die perfekte Autobahnfahrt, ist ein Abstandsregeltempomat.
Innen gut verarbeitet
Wie es sich für Mazda gehört, zeigt der Japaner innen eine gute Verarbeitung und für die Klasse gut gewählte Materialien. Die Bedienung klappt fast auf Anhieb. Einzig an den Tacho muss man sich gewöhnen, daran, dass der Zeiger die Drehzahl anzeigt und die Geschwindigkeit digital unten rechts steht. Das Infotainment auf Tom-Tom-Basis lässt sich gut ablesen und ebenso bedienen. Im Stand kann der Touchscreen benutzt werden, und während der Fahrt muss zum Dreh-/Drück-Knopf in der Mittelkonsole gegriffen werden. Vier Personen kommen gut unter - sogar für eine längere Fahrt. Ein fünfter Mitfahrer geht schon Richtung Bestrafung. Was den Japaner auch noch zum Alltagsauto macht, ist der geringe Durst. Mit einem Testdurchschnitt von 4.1 Liter Diesel auf 100 km ist der Mazda 2 neuer Rekordhalter in unserer Liste.
Preise
Den japanischen Kleinwagen kann man sich ab Fr. 15‘650.- in die eigene Garage stellen. Den Diesel kriegt man ab Fr. 21‘150.- und für die Assistenten plus Diesel müssen mindestens Fr. 24‘550.- in die Hand genommen werden.
Positiv (+)
-
Günstiger Verbrauch
Viele Assistenten erhältlich
Sportliche Schaltung
Negativ (-)
-
Kein Abstandsregeltempomat
Für Autobahn etwas hart gefedert
Mehr Infos unter: www.mazda.ch
Text: Patrick Schärli
12.10.2016