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Q60 2.0t Premium Tech

Test

Coup Japonaise

Der Infiniti Q60 2.0t Premium Tech will schick und sportlich sein. Bringt der Japaner dies alles unter einen Hut?
Wer einen Q60 fährt, kann sich sicher sein einer von wenigen Besitzern zu sein. Normalerweise, wenn ich auf der Strasse unterwegs bin, begegnen mir die Modelle, die ich teste. Nicht so beim Infiniti Q60. Umkehrschluss: Man fährt ein einzigartiges Auto, und so ganz unauffällig ist der Japaner ebenfalls nicht. Wenn er mal parkiert ist, wird man aber wieder darauf angesprochen was es für ein Modell sei.
Ab auf die Strasse
Schon im Stand will der Q60 gleich loslegen. Dieser Verführung kann man nicht widerstehen. Los einsteigen, den 2-Liter-Benziner starten und los geht die Reise. Huch! Ein sanftes An tippen des Gaspedals, und der Infiniti spricht sofort an. Weckt schon mal sportliche Gefühle. Erst einmal durch das Dorf fahren, um mit dem Auto warm zu werden. Auf den Bodenwellen spricht die Federung hart an, doch durch den langen Radstand ist dies nicht so störend wie bei kleinen Giftzwergen. Das Ortsausgangschild kommt in greifbare Nähe, und beim Passieren wird das Pedal gegen das Bodenblech gedrückt. Der Turbolader braucht etwas Zeit bis er den vollen Druck aufbaut und die 211 PS auf die Hinterräder loslässt. Es geht mit einem Grinsen im Gesicht vorwärts. Man sollte jedoch immer an seinen Führerschein denken, denn der kann schneller weg sein als man denkt. Gut, fahren wir korrekt mit 80 km/h. Die ersten Kurven kommen in Greifnähe. Schalten wir in Sport um, was die Lenkung härter macht und die Gänge höher drehen lässt. Hier macht der Q60 mächtig Spass um die Kehren. Das Heck hilft mit, den Japaner ums Eck zu treiben. Was hier etwas stört, ist der lange Radstand, der etwas mehr Platz in den Kurven beansprucht. Fahren wir den Adrenalinpegel wieder herunter und nehmen die Autobahn unter die Räder. Hier zeigt der Infiniti seine Klasse als Coupé. Er federt gut über die Wellen hinweg und die Assistenten helfen eine Stress-freie Fahrt hinter sich zu bringen. Spurhalter, Toten-Winkel-Assistent sowie Abstandsregeltempomat unterstützen den Fahrer.
Augenschein nach innen
In der City zurück, soll der Japaner auf einen Parkplatz gestellt werden. Dies könnte noch schwierig werden, da die Sicht nach hinten ganz schlecht ist. Zum Glück zeigt der Q60 mit Kameras einen Rundumblick um das Coupé.
Auf den Vordersitzen sitzt man ganz gemütlich, die Seitenwangen kneifen nicht und lassen sich sogar einstellen. Die Instrumente lassen sich gut und schnell ablesen. Etwas mehr Gewöhnung braucht die Lenkradbedienung. Die Tasten für Tempomat und Radio müssen für „+“ und „-“ nach oben oder unten gedrückt werden. Erst muss man dies herausfinden, und man rutscht gerne mal ab. Besser funktioniert die Bedienung der beiden Bildschirme auf der Mittelkonsole. Beide lassen sich über Touchscreen bedienen. Der obere kann nur das Navi anzeigen und vor dem Automatikwählhebel sitzt noch ein Dreh-/Drück-Knopf nur für das Navi. Damit lässt sich das Radio oder der untere Bildschirm nicht bedienen. Schade, denn mit dem Knopf lässt es sich gezielter arbeiten.
Preise
Den Q60 stellt man sich ab Fr. 55‘900.- in die heimische Garage. Mit dabei ist der 2-Liter-Benziner wie im Test. Der stärkste Japaner treibt alle Räder an - mit einem 3-Liter-V6 (405 PS) und kostet mindestens Fr. 73‘400.-.

 

Positiv (+)

Negativ (-)

 

Mehr Infos unter: www.infiniti.ch

Text: Patrick Schärli

29.05.2017