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500 Lounge 0.9 Twinair Turbo 105 PS

Test

Cinquecento, die neue Maus

Der Fiat 500 Lounge 0.9 Twinair Turbo 105 PS kommt mit einem Facelift daher. Gibt es eine echte Veränderung?
Woher kommt eigentlich der Name 500? Der eine oder andere weiss es bestimmt. 1936 erblickte der Fiat 500 Topolino das Licht der Welt. Er beherbergt in der Front einen 0.57 Liter grossen Motor, also einen rund 500 Kubik grossen Ottomotor. Es wurde damit die Hinterachse angetrieben. 1957 wurde das italienische „Mäuschen“ abgelöst und der Motor rutschte nach hinten und war nur noch 479 ccm gross. 1975 war dann Schluss mit dem Erfolgsmodell und erst 17 Jahre später kam ein Nachfolger mit grösserem Motor. Der wurde auch nach sechs Jahren Bauzeit wieder eingestellt. Der heute bekannte 500 kam zum ersten Mal 2007 auf die Strasse. Nach neun Jahren kommt jetzt das Facelift zu uns.
Kleiner Hubraum
Im neuen 500 arbeiten keine 0.5 Liter mehr, sondern ein 0.9-Triebwerk mit zwei Zylindern. Es mobilisiert 80 oder gar 105 PS. Unseren Fiat treiben 105 Pferdchen an. Mit einem Schlüsseldreh erwacht der Motor zum Leben und lässt vorneweg keine Zweifel darüber aufkommen, dass nur zwei Töpfe vorhanden sind. Er hört sich an wie ein Rasenmäher, aber unterwegs fällt dieses Geräusch in den Hintergrund. Erstaunlich, wie gut er aus dem Stand in Anbetracht der PS-Zahlen nach vorne zieht. Geht es bergauf, spürt man den geringen Hubraum, in den unteren Drehzahlen mag er nicht recht beschleunigen. Also runter schalten, kurz dem Turbo Zeit geben und der Schub geht wieder vorwärts. Die Schaltempfehlung ist hier etwas optimistisch angelegt, sie empfiehlt zum Teil zu früh zum Hochschalten. Die Start-/Stopp-Automatik hilft  beim Sparen. Konsequent eingesetzt, erreicht man schnell Werte unter sechs Litern. Im Test waren es gute 6,2 Liter Benzin auf 100 km. Um Kurven zirkelt der 500er durchschnittlich, auf Autobahnen kommt er durch den  kurzen Radstand schnell mal ins Schwingen. In der Stadt kann er seinen vollen Trumpf ausspielen. Kurz und wendig wuselt der 500 durch die Innenstadt. Mit seiner Länge unter vier Metern passt der Italiener in fast jede Parklücke. Dank City-Lenkung, die per Knopfdruck zugeschaltet werden kann, zirkelt man oder hauptsächlich Frau mit dem kleinen Finger und hoher Servo-Unterstützung in das Parkfeld.
Innenraum
Noch kurz  das Äussere. Dezent wurde an der Aussenhaut verändert. Man beschränkte sich auf die Front und die Heckleuchten, die nur noch quadratische Ringe sind. Nur Kenner können den Unterschied zwischen dem Vorgänger und dem Neuen ausmachen. Nun nach innen. Auch hier wurde fast nichts angefasst. Immer noch schlecht ablesbar der Tacho und Drehzahlmesser. Besser geht es mit der neuen Infotainment, das von Chrysler übernommen wurde. Mit dem Touchscreen und den Direktknöpfen lässt es sich gut bedienen und gut ablesen.
Preise
Der kleinste Motor ist nicht die Einstiegsversion. Für Fr. 14‘290.- kriegt man den Fiat 500 mit dem 1.2 Liter Benziner und 69 PS. Wer 500 Franken mehr in die Hand nimmt, kriegt  den 0.9 Liter mit 80 PS. Wie im Test mit 105 PS und guter Ausstattung, ist man mit um die Fr. 20‘000.- mit dabei.

 

Positiv (+)

Negativ (-)

 

Mehr Infos unter: www.fiat.ch

Text: Patrick Schärli

06.10.2016