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4C Spider

Test

Typisch Alfa: 4C

Der Alfa Romeo 4C Spider kommt  radikal auf Sportlichkeit getrimmt daher und dies nicht nur äusserlich. Was bietet der Italiener?
Kann man einen solchen Testbericht ohne Emotionen schreiben? Der Alfa Romeo 4C Spider ist kein Familienwagen, denn er bietet nur Platz für zwei Personen. Um Platz zu nehmen muss man tief nach unten tauchen und sich einfädeln. Dies gilt auch für den Beifahrer.
Schluss jetzt
Ach kommt Leute! Mit Emotionen lässt sich doch ein Text viel einfacher lesen, und für einen Italiener gehören diese Gefühle einfach dazu. Also auf Anfang zurück. Der Alfa steht mit  den typischen Proportionen eines Mittelmotors da und zwinkert jedem zu. Auch wenn er auf einem Parkplatz steht, sammelt sich schnell eine Menschentraube um ihn. Wir fädeln uns wieder ein, denn der Monocoque besteht aus einem Karbon-Stück. Dadurch gibt es einen breiten Türschweller, der überwunden werden muss. Nun aber sitzen wir drin und geniessen die Aussicht auf ein einfach gehaltenes Cockpit. Einen kurzen Blick auf den Tacho braucht es schon, um zu sehen, wo welche Information abzurufen sind. Nun aber los! Dach weg und ab. Doch dieses lässt sich nur von Hand und von aussen entfernen. Also wieder aussteigen, dies muss noch mehr geübt werden, damit man nicht gleich hinfällt, wenn man aus dem 4C draussen ist. Das Dach kann dann zusammengefaltet hinter dem Motor verstaut werden. Mit verstautem Dach gibt es dann nur noch Platz für einen Rucksack.
Klassisch starten
Wie früher startet man den Spider mit einem Dreh am Schlüssel. Der 1.8-Liter-Benziner (240 PS) erwacht mit gewaltigem Krawall zum Leben. Der Motorsound kommt fast ungefiltert aus den Endrohren und natürlich auch in den Innenraum. Im Stand kriegt man schon ein Kribbeln im Bauch und die Nackenhaare stellen sich auf. Jetzt zieht der Italiener endgültig die Aufmerksamkeit aller auf sich. Er will und macht auch Krawall. Also raus aus dem Parkfeld, und hier fühlt man gleich wieder in die alten Zeiten zurück versetzt. Der Alfa Romeo besitzt keine Servolenkung und durch seine breiten Reifen kurbelt man da gewaltig am Volant. Doch einmal in Fahrt geht dies vorüber und es hilft dem Fahrer, die perfekte Linie zu finden. Unglaublich was man so alles von der Strasse lesen kann. Nachteil, der 4C läuft gerne den Spurrillen der Lastwagen nach. Dann sollte man wirklich das Lenkrad in beiden Händen halten! Nun aber wieder zurück auf die Pass-Passage. Auf einer Geraden kann man das Gaspedal runter drücken, und der Italiener macht einen Satz nach vorne. Mit einem riesigen Lächeln im Gesicht sprintet der Alfa in 4.5 Sekunden auf 100 km/h. Den DNA-Schalter auf Dynamics setzen, und um die Kurve lässt der Spider leichte Heckschwenks zu. Mit dieser Strassenhaftung und dem Motorsound macht er regelrecht süchtig. Wer die Möglichkeit hat, den Italiener auf abgesperrtem Gelände zu fahren, der kann den Schalter fünf Sekunden Richtung Dynamics halten und damit alle Rettungsanker über Bord werfen. Dies sollte jedoch nur auf sicherem Gelände und von geübten Fahrern getestet werden.
Spass kostet
Der Spass kostet mindestens Fr. 81‘000.-. Für Fans von Alfa oder auch Sportfans gut investiertes Geld. Wer ein bisschen weniger auf seinem Konto hat, kann zum geschlossen 4C greifen und somit Fr. 10‘000.- sparen.

 

Positiv (+)

Negativ (-)

 

Mehr Infos unter: www.alfaromeo.ch

Text: Patrick Schärli

13.08.2017