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595 Compe-tizione

Test

Der Kleine mit dem Stachel

Der Abarth 595 Competizione tritt als Skorpion an und schwingt schon mal den Stachel. Wie gefährlich kann er werden?
Warum trägt das Abarth-Wappen einen Skorpion? Es soll das Sternzeichen des Gründers Carlo Abarth sein. In den Gründerjahren wurde die Marke bekannt durch Tuning und Siege in Rennserien. 1971 verkaufte Carlo die Firma an Fiat. Von da an konzentrierten sie sich bei Abarth weiterhin auf den Motorsport. Erst Anfang 2008 brachten die Skorpione wieder ein Serienauto auf Basis des Punto. Zur gleichen Zeit nahmen sie sich auch den 500 zur Brust.
Auf die Strasse mit dir
Nun steht der Abarth 595 vor uns - mit potenten 180 PS. Dem Datenblatt entnehmen wir ein Leergewicht von 1181 kg. Heisst, ein Pferdchen muss gerade mal 6.5 kg bewegen. Das müssen wir ausprobieren und wir setzen uns in den Giftzwerg. Wie in der Basis sitzt man recht hoch. Man kommt sich erst mal sehr unsportlich vor. Aber eh, dreh den Schlüssel, drück die Sport-Taste, und der Auspuff singt dir wieder eine versöhnliche, sportliche Melodie. Erst mal auf die Strasse und alles warm laufen  lassen. Innerorts merkt man die straffe Federung sowie den kurzen Radstand. Eine längere Autofahrt wird damit zu einer Zumutung für den Rücken. Dafür sollte er sich jedoch hervorragend um Kurven scheuchen lassen. Und wie! Wenn die Sport-Taste eingeschaltet ist, wird alles schärfer, und im Display mitten im Tacho erscheint ein Beschleunigungssensor. Heisst die Be- und Ent-schleunigung sowie die Querbeschleunigung werden in der Einheit g angezeigt. 1 g bedeutet die Kraft des eigenen Körpergewichts, das in dieser Richtung auf einem herrscht. Ein tritt auf das Gaspedal wirft den Skorpion nach vorne und zaubert schon mal das erste Lächeln aufs Gesicht. Bei vollem Druck aus dem Turbo sowie beim Schalten kommt ein frecher Ton hinten raus. Die Kurven kommen näher, und wir setzen an... Der Abarth zieht stoisch seinen Radius. In der Anzeige werden knapp 2 g realisiert. Da kann man von Glück sprechen, dass die Sitze den Fahrer gut anpacken und ihn auf dem Platz behalten. Allerdings scheint die Anzeige etwas  optimistisch. Im Dauerrennen kann der kleine Italiener gerne mal 9 Liter auf 100 km durch die Einspritzdüsen jagen. Für den Alltag reichen ihm dann durchschnittlich 7.3 l/100 km.
Zur Ruhe kommen
Zwischendurch braucht es auch mal eine Pause. Zeit, um sich den Innenraum mal zur Brust zu nehmen. Vieles übernimmt der 595 von seiner Basis, dem Fiat 500. Zum Glück kam der fast unleserliche Tacho weg und wurde durch eine Digitalanzeige ersetzt. Das Infotainment wurde übernommen, und man merkt, dass es in die Tage kommt. Wenn Lieder ab USB abgespielt werden, zeigt es den Titel nicht im Radiodisplay an. Man muss das Navi dabei haben, um dort die Informationen abzurufen. Das anwählen von Titeln gestaltet sich ebenfalls kompliziert, nämlich über den Bordcomputer. Dafür gelingt die Bedienung für die Klimaautomatik ganz einfach. Fahrer und Beifahrer geniessen genug Platz, und der Abarth 595 wurde schliesslich gebaut, um zu fahren. Wieso sollte man da noch Musik ab USB hören, wenn doch die beste Melodie hinten raus kommt.
Preise
Ab Fr. 24‘100.- und 145 PS steht der Abarth 595 zur Abholung bereit. 165 PS kosten dann Fr. 28‘100.- und wie in unserem Test mit 180 PS Fr. 32‘100.-.

 

Positiv (+)

Negativ (-)

 

Mehr Infos unter: www.abarth.ch

Text: Patrick Schärli

06.12.2016